Dramalution zeigt ein Stück, das seiner Zeit voraus war
Königsbrunner Nachwuchsschauspieler führen ab dem 28. Dezember im Jugendzentrum Matrix Ibsens „Nora oder Ein Puppenheim“ auf
Mit dem Bühnenwerk „Nora oder Ein Puppenheim“ aus der Feder des norwegischen Dramatikers und Lyrikers Henrik Ibsen bringt das Königsbrunner Ensemble Dramalution zum Jahreswechsel den wohl nie zu Ende gehenden Kampf um Selbstbestimmung auf die Bühne. Das Schauspiel gilt als das Frauenemanzipationsstück schlechthin. Sehr erstaunlich, da das bereits 1879 erschienene Stück immerhin fast 40 Jahre vor der Einführung des allgemeinen Frauenwahlrechts in Deutschland entstand. Zu jener Zeit galten Mädchen und Frauen selbstverständlich als Besitz ihrer Väter und Ehemänner, der ihnen zwar kostbar ist, dem sie aber kein Eigenleben zubilligen.
Nora, die Protagonistin des Stücks erfährt eine starke Wandlung. Von einer ursprünglich kapriziösen, kindlichen und allzeit vergnügten Person verändert sie sich in eine zunehmend nachdenkliche Frau mit einem Verlangen nach mehr Selbstbestimmung. Als sie auch noch erkennt, dass ihr Ehemann Torwald sie nie als Partnerin ernst genommen hat und es ihm stets nur um Ehre und Status ging, und das von ihr so sehnlich herbeigewünschte „Wunderbare“ eben doch nicht geschieht, zieht sie die Konsequenzen. Sie lehnt sich gegen ihre Unmündigkeit auf. Schafft sie den Sprung in die Selbstbestimmung und die Selbsterziehung zu einem autonomen, eigenverantwortlichen und menschlichem Individuum? Nora ist eines jener Stücke, die ihre Aktualität wohl nie zu verlieren scheinen.
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