Kommentar: Maskenpflicht: Richtiger Zeitpunkt für den Vorstoß

Plus Dass die Maskenpflicht an den Schulen jetzt kritisch hinterfragt wird, kommt zum richtigen Zeitpunkt. Die Politik muss zeigen, dass ihr Kinder nicht egal sind.

Auf den ersten Blick mag der Zeitpunkt von Klaus Försters Vorstoß gegen das Maskengebot überraschen. Schließlich stellt die gerade erst erfolgte Rückkehr aller Kinder und Jugendlichen an die Schulen einen lang ersehnten Schritt zur Normalität dar. Doch tatsächlich setzt er ein wichtiges Zeichen: Nach dem großen Schritt sollen weitere folgen und das Thema Jugend und Bildung nicht wieder unten im Themenstapel landen. Denn dort hat es trotz vollmundiger Politiker-Versprechungen, man denke bei Lockerungen immer zuerst an die Jugend, viel zu lange gelegen.

Natürlich muss man angesichts rückläufiger Infektionszahlen nicht alle Vorsicht über Bord werfen. Die Statistiken der vergangenen Wochen haben einen durchaus gewichtigen Pferdefuß: Sie wurden in der Zeit des Wechselunterrichts erhoben, als es noch deutlich leichter war, die Sicherheitsabstände einzuhalten. Insofern ist es ratsam abzuwarten, ob durch die vollen Klassenzimmer ein verstärktes Infektionsgeschehen auftritt. Doch gesicherte Erkenntnisse dazu sollten in den nächsten zwei Wochen vorliegen. Diese Zeit sollte man nutzen, um über weitere Lockerungen zu diskutieren und sie danach umzusetzen. Alles andere würde bedeuten, dass man die Kinder und Jugendlichen ein weiteres Mal hängen lässt.

Schwabmünchen Adrian Bauer