Richtig zwicken will gelernt sein
Bei einem Selbstverteidigungskurs für Frauen lernen in Schwabmünchen die Teilnehmer, sich effektiv zu wehren. Ein Selbstversuch verrät, wie man sich dabei fühlt
Die Ausschreitungen in der Neujahrsnacht in Köln sind noch in aller Munde. Auf die Verunsicherungen vieler Frauen haben Kampfkunstvereine schnell reagiert. Selbstverteidigungskurse sind seitdem stark gefragt. Auch in Schwabmünchen fand jetzt ein solcher Kurs statt. Unter der Leitung von Christian Pyka wurde in der Jahnstraße Selbstverteidigung nach Shorinji Kempo unterrichtet. Unsere Zeitung war vor Ort.
Rund 20 Frauen sind in dem sogenannten Dojo versammelt. So werden die Trainingshallen für japanische Kampfkünste genannt. Auf dem Boden liegen Trainingsmatten. Weich gebettet bin ich, ohne Frage. So eine Matte lädt zum Verweilen ein. Doch das ist leider das einzige Weiche an diesem Abend. Auf Kommando hat sich Tanja Wolf auf mir positioniert. Die junge Frau betreibt den Sport schon seit vielen Jahren. Plötzlich legt sie ihre Hände um meinen Hals. Und drückt langsam zu. Leichte Panik überfällt mich. Hoffentlich komme ich im Leben niemals in solch eine Situation. Doch genau deshalb sind wir hier. Ich muss mich befreien. In die Oberarme soll ich sie zwicken, sagt der Trainer. Kein Problem. Schließlich bin ich eine Frau. Zwicken liegt mir im Blut. Doch auch das will gelernt sein. Ich soll keine Muskeln erwischen und keine Fingernägel benutzen. Nur in die Haut soll ich zwicken. Bloß keine Hemmungen. Also fest zugedrückt. Siehe da, meine Gegnerin lässt von mir ab. Ich habe sie in die Flucht geschlagen. Bei mir bleibt das ungute Gefühl, ihr wehgetan zu haben.
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