Viele "Köche" verfeinern das Konzert
Vorfreude auf das Weihnachtsfest und besinnliche Stimmung vermittelten die Akteure des Königsbrunner Gymnasiums in ihrem traditionellen Weihnachtskonzert in der Kirche Maria unterm Kreuz. Zum Auftakt läuteten die Kirchenglocken. In die folgende Stille hinein ertönte die Orgel. Der erst zwölf Jahre alte Niklas Diller spielte eindrucksvoll Bachs Präludium und Fuge F-Dur und zeigte dabei Nervenstärke wie ein großes Musiktalent.
Nach der Begrüßung durch Direktor Werner Liessel stimmte der Chor unter Leitung von Georg Voglrider mit frohen Melodien auf das zweistündige Konzert ein. Zwischen den musikalischen Beiträgen brachten die Besten aus dem Vorlesewettbewerb der Schule die Zuhörer mit Texten zum Schmunzeln oder Nachdenken.
Der böse König Herodes landet nach und nach im Mund
Den Anfang machten Veronika Kirschke und Luca Trovato aus der 7. Klasse mit dem amüsanten Bericht der sechsjährigen Vroni, die beim Nachspielen der Weihnachtsgeschichte auf unkomplizierte Weise den Bösewicht König Herodes vernichtet. Sie nimmt nämlich in Ermangelung einer passenden Spielfigur einen großen Krampus aus Schokolade als König Herodes - und der verschwindet im Eifer des Spiels ganz uneigennützig im Mund. Die Zuhörer lachten und applaudierten anhaltend ob des guten Vortrages, ebenso wie später bei Florian Lippert und Steffi Klier.
Drei Schülerinnen lösen Begeisterungsstürme aus
Zwei eindrucksvolle Instrumentalvorträge zeigten der ebenfalls erst zwölfjährige Martin Schneider mit Bachs Violinkonzert a-Moll und die wunderbar harmonisierenden Emmi Zeller (Klavier) und Lorenz Ziche (Cello) mit der "Pavane" von Ravel.
Peter Salger bot nicht nur schwungvollen Jazz live mit Junior Band und Big Band. Er hatte die aktuelle CD "Crazy Rhythm" mit dabei und pries sie als zusätzliches schnelles Weihnachtsgeschenk an.
Das Schulorchester unter Leitung von Stefanie Wieland bot das Allegro von Händels "Wassermusik" und ein feierliches Arrangement von "Stille Nacht". Begeisterungsstürme löste das Gesangstrio Alisa Weidemann, Laura Winter und Franziska Wolf mit ihrem anspruchsvollen Stück "A Winter Tale" aus. Die drei Damen begleitete Martin Schönborn am Klavier.
Er trug am Ende des Konzertes auch furios die Toccata aus der "Suite Gothic" an der Orgel vor. Ulrike Kielburg beeindruckte auf dem Klavier mit einem eigenen Arrangement des erst kürzlich veröffentlichten Songs "Hold My Hand" des verstorbenen Michael Jackson.
Einen weiteren Höhepunkt bot das Vokalensemble unter Leitung von Bernadette Lang. Es imponierte mit anspruchsvoller Musikliteratur aus dem 15. Jahrhundert wie auch mit dem spaßigen modernen Song "Chocolate Chip Cookies", für den sie allesamt in Küchenschürzen auftraten. Schade nur, dass die an sich starken männlichen Stimmen hier - wie auch schon bei "Ich steh an deiner Krippen hier" - vom Sopran übertönt wurden.
"Ein wunderschönes Konzert. Eindrucksvoll, welches Potenzial da ist", lobte nach dem Ende Brigitte Wohlhüter. Raimund Berchtold, Rektor der Grundschule West, freute sich vor allem über die Begegnung mit ehemaligen Grundschülern. Er stellte fest: "Die Schüler, die sich bei uns hervorgetan haben, bieten auch hier wieder große Leistungen."
Rita Müller, die seit Jahren das Konzert besucht, lobte diesen Königsbrunner Veranstaltungsort: "Ich liebe diese Kirche und sie ist doch auch das passende Ambiente für diesen Anlass, nicht etwa eine Stadthalle."
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