Firmenchef Bernd Siegmund im Interview: "Ich bezahle keine Verbrecher"
Plus Siegmund spricht über den Hackerangriff auf das Unternehmen, anfängliche Millionenverluste im Maskengeschäft und die Zukunft des Schweißtisch-Weltmarksführers.
Guten Tag, Herr Siegmund. Wie kamen Sie als erfolgreicher Schweißtischhersteller dazu, in der Pandemie plötzlich Maskenlieferant zu werden?
Bernd Siegmund: Das war eigentlich aus der Not heraus geboren. Es gab Anfang 2020 einen Aufruf von der Politik an Industrie und Unternehmen, bei der Maskenbeschaffung zu helfen. Ein Mitarbeiter des Roten Kreuz machte mich darauf aufmerksam, weil wir in der Schweißtechnik auch Masken brauchen. Daraufhin haben wir unsere Kontakte nach China genutzt und OP-Masken bestellt.
Und dann wurden Sie mit der neu gegründeten Firma Siegmund Care schnell zum großen Corona-Gewinner in der Krise und haben sich zu einem der größten Maskenlieferanten in Deutschland entwickelt, richtig?
Bernd Siegmund: Ganz so einfach war es dann doch nicht. Wir haben verdammt schnell sehr hohe Verluste eingefahren. Wir konnten zwar viele OP-Masken bestellen, aber wir mussten sie teuer einkaufen und dann sind die Preise beim Verkauf schnell verfallen. Ursprünglich hatten wir keine Gewinnerzielungsabsicht, doch dann mussten wir Verluste ausgleichen. Erst im Herbst 2020 hat das Geschäft langsam wieder Fahrt aufgenommen, und nach und nach ist auch der Markt für FFP2-Masken entstanden. Anschließend kamen die Tests dazu. Wir hatten aber extrem hohe Lagerbestände, also machten wir Werbung, ohne zu wissen, ob sie funktioniert. Jedes Unternehmen in Deutschland erhielt einen Katalog und wir inserierten in jeder Tageszeitung im Land. Wir standen zeitweise mit 30 Millionen Euro in der Kreide. Finanziell waren wir erst im April 2021 mit der Siegmund Care aus dem Gröbsten raus. Seitdem sind wir im Plus und alle Kredite sind abbezahlt. Aber es war ein hohes Risiko.
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