Buntes Spiel der Farben auf der Musicalbühne in Schwabmünchen
60 junge Mitwirkende bringen in der Kirche St. Michael das Musical "Kunterbunt" auf die Bühne. Darin droht das farbenfrohe Reich des gleichnamigen Königs zu verblassen.
Den lauten Beifall in der Kirche St. Michael in Schwabmünchen hatten sich die jungen Musicaldarstellerinnen und -darsteller redlich verdient: Nach zwölfwöchiger Probenzeit brachten rund 60 Mitwirkende der Kinderchöre sowie der Jugendschola der Kirchenmusik St. Michael unter der Leitung von Elisabeth Schaumann und Chorregent Stefan Wagner das Musical "Kunterbunt" eindrucksvoll auf die Bühne und begeisterten die rund 150 Besucher. Eine für die Altersgruppe der Darstellenden mehr als überzeugende schauspielerische und gesangliche Leistung, unterstützt durch effektvolle Requisiten sowie einem illuminierten Bühnenhintergrund in Regenbogenfarben ließen das Publikum vom Baby- bis Seniorenalter die Geschichte des Königs Kunterbunt miterleben.
Als Regent eines farbenfrohen Reiches lässt sich König Kunterbunt - auf Wunsch der Farben hin - darauf ein, je Wochentag eine Hauptfarbe zu bestimmen. Die Farben Rot, Blau und Gelb begehen ihre Tage dabei mit den Charakterzügen, die den einzelnen Farben zugeordnet werden. Während etwa Rot aggressiv bis martialisch, aber auch voller Wärme und Liebe daherkommt, überwiegt bei der gelben Gruppe das Licht wie auch die Eitelkeit. Nach einiger Zeit entfernen sich die Farben so immer weiter voneinander, die Zwischentöne verblassen, der Regenbogen verliert seine Farbenvielfalt. Obwohl selber eingefordert, geben die Farben dem König dafür die Schuld, der letztlich, einer Stimme folgend, mit einem Farbregen den mittlerweile versteinerten Farbtönen ihre Nuancen wiedergibt. Ein fröhliches Fest, unterstützt von zwei Konfettikanonen, stellt den Urzustand im Land Kunterbunt wieder her.
Junge Musiker in Schwabmünchen treten für eine bunte Gesellschaft ein
Die "Combo Kunterbunt" legte den musikalischen Teppich, auf dem sich alle Darsteller sicher bewegten und mit Tanz und Gesang die Geschichte erzählten, die sich deutlich für eine farbenfrohe, vielschichtige und tolerante Gesellschaft positionierte. Dankesworte von Chorregent Stefan Wagner an alle Mitwirkenden und Unterstützer beendeten die rund 45-minütige Aufführung. "Danke auch an das evangelische Licht", sagte er in Richtung der Nachbarkirchengemeinde, welche die Hintergrundbeleuchtung der großen Bühne zur Verfügung stellte.
"Es war wunderschön, bei dieser Spielfreude geht mir das Herz auf", kommentierte Stadtpfarrer Christoph Leutgäb sichtlich beeindruckt die Aufführung unmittelbar nach dem Ende. So wie im Musical sei es derzeit wichtig, dass Steine lebendig werden und als Farbtupfer in die Welt gingen, plädierte er für Vielschichtigkeit und gegen eingefahrene Meinungen.
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