Dr. Hösch über Demenz: "Wir müssen eine sorgende Gemeinschaft werden"
Plus Bei der "Woche für das Leben" geht es um Demenz. Wir sprachen mit Dr. Anneliese Hösch, Vorsitzende der Ökumenische Hospizinitiative Krumbach, über die Krankheit.
Die "Woche für das Leben" findet in diesem Jahr vom 30. April bis zum 6. Mai statt. Sie steht unter dem Thema "Mittendrin. Leben mit Demenz". Warum beschäftigt sich die Ökumenische Hospizinitiative Krumbach mit dem Thema Demenz?
Dr. Anneliese Hösch: Schwerpunkt der Hospizarbeit ist die Begleitung Schwerkranker und Sterbender sowie die Unterstützung der An- und Zugehörigen - in dieser schweren Zeit des Abschiednehmens und auch darüber hinaus. So hat sich die Begleitung Trauernder in den letzten Jahren als wichtiger Aufgabenbereich der Hospizarbeit entwickelt. Demenz wird auch der lange Abschied - über Jahre hinweg - genannt. Menschen, die an einer Demenz erkranken, vergessen zunehmend die Dinge der Gegenwart. Sie können sich immer weniger an sie erinnern. Lebhafte Erinnerung spielt sich mehr und mehr in der weiter zurückliegenden Vergangenheit ab. Die Orientierung – zeitlich wie räumlich, später auch zur Person- geht verloren. Fähigkeiten und Fertigkeiten nehmen ab und damit auch die Selbstständigkeit. Die Persönlichkeit des Erkrankten verändert sich. Das sind viele einzelne Schritte und Erfahrungen des schmerzhaften Verlustes, des Abschieds und der Trauer für alle Beteiligten. Gegenwärtig leben in Deutschland circa 1,6 Millionen Menschen mit einer Demenzdiagnose. Mit ihnen sind Millionen Angehörige und Pflegende betroffen. Demenz ist ein gesellschaftliches Thema mit steigender Bedeutung.
Was bedeutet dieses lange Abschiednehmen für die Angehörigen?
Dr. Anneliese Hösch: Der langsame Verlust des bisher geführten gemeinsamen Lebens ist mit Schmerz und Trauer verbunden. Angehörige müssen zunehmend die Verantwortung sowie zusätzliche neue Aufgaben übernehmen, eine große und langfristige Herausforderung, ja oft auch eine Überforderung. Da ist Unterstützung und Entlastung in vielerlei Hinsicht notwendig. Diesen langen Weg des Abschieds und der Trauer zu begleiten und dabei möglichst viel Teilhabe und Lebensqualität für beide - Erkrankte wie Angehörige - zu ermöglichen, sehen wir auch als Aufgabe der Hospizarbeit.
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