Augsburg Remis-König - Bitterer Boysen-Einstand
München (dpa) - Michael Thurk trifft am laufenden Band, aber der FC Augsburg gewinnt wieder nicht. Am neunten Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga wurden die Schwaben beim 1:1 gegen den Karlsruher ihrem Ruf als Remis-Könige erneut gerecht.
Gleichzeitig verpassten die Augsburger mit der sechsten Punkteteilung der Saison den Anschluss an die vorderen Tabellenplätze. "Schade, dass wir uns selbst nicht belohnen", stellte FCA-Trainer Jos Luhukay nach dem vierten Heim-Unentschieden enttäuscht fest, "mehr Offensive kann man nicht aufstellen, aber im Fußball zählen die Tore und davon machen wir zu wenig."
Die beiden Trainerwechsel in der Punktspielpause zahlten sich nur bei Rot-Weiss Ahlen aus. Christian Hock konnte mit dem 1:1 im Kellerderby bei TuS Koblenz zufrieden sein. Dagegen musste Hans-Jürgen Boysen in seinem ersten Spiel mit Schlusslicht FSV Frankfurt beim 1:4 bei Fortuna Düsseldorf einen bitteren Einstand einstecken: "Das hat wehgetan."
Das Führungstrio mit Bielefeld, Kaiserslautern und St. Pauli könnte gesprengt werden, wenn Aufsteiger Union Berlin gegen die SpVgg Greuther Fürth den fünften Heimsieg in Serie landet und den Kiez-Club aus Hamburg vom dritten Platz verdrängt. Doch Pauli-Trainer Holger Stanislawski hofft auf fränkische Hilfe: "Wenn man oben dabei ist, dann möchte man natürlich weiter oben mitspielen".
Der neunte Saisontreffer von Top-Torjäger Thurk reichte dem FC Augsburg nicht zum dritten Saisonsieg. Immerhin ist die Mannschaft von Trainer Jos Luhukay seit acht Spielen ungeschlagen. Nach Thurks Führungstor in der fünften Minute rettete Lars Stindl (10.) den KSC vor der dritten Pleite hintereinander.
Beim Kellerderby in Koblenz reichte es nicht zum ersten Saisonsieg von Ahlen, aber Neu-Trainer Hock konnte mit dem 1:1 gut leben. Lars Toborgs (56.) Ausgleichstor beendete Ahlens Pleiteserie von vier Niederlagen. Benjamin Lense hatte die seit sieben Partien sieglosen Koblenzer in Führung gebracht. "Das war Leidenschaft und fußballerisch gut, darauf können wir aufbauen", sagte Hock nach einer überzeugenden zweiten Halbzeit seiner Mannschaft.
Einen Fehlstart hatte Boysen als neuer Coach der sieglosen Frankfurter. Mit einem umstrittenen, von Jens Langeneke (70.) verwandelten Foulelfmeter leitete die Fortuna die FSV-Niederlage ein. "Knackpunkt war der Elfer, der keiner war", klagte Boysen. Ranisav Jovanovic (77.) und Marco Christ (86./Foulelfmeter) beseitigten die letzten Zweifel am Fortunen-Sieg. Martin Harnik (58.) hatte zuvor die FSV-Führung durch Matias Cenci (35.) ausgeglichen.
An der Tabellenspitze untermauerten Bielefeld und Kaiserslautern ihre Aufstiegsambitionen. "Das 1:0 ist jetzt mein Lieblingsergebnis", sagte Arminen-Trainer Thomas Gerstner nach 1:0 am Freitag gegen Aachen. Nach dem dritten 1:0-Sieg hintereinander teilen sich die Minimalisten aus Ostwestfalen Platz eins mit dem FCK, der nach dem 2:1 in Cottbus als einziges Zweitligateam noch ungeschlagen ist. Neben den Lausitzern haben mit Duisburg und Rostock (1:2 gegen Paderborn) zwei weitere Ex-Bundesligisten den Kontakt zu den Aufstiegsplätzen verloren. Der MSV hatte am Samstag beim 1:3 beim wiedererstarkten TSV 1860 München keine Chance. Die "Löwen"-Fans feierten beim 3:1 "Mini-Messi" Emanuel Biancucchi, den Cousin von Weltstar Lionel Messi, und Bubi-Torjäger Peniel Mlapa.
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