Nowitzki im NBA-Halbfinale - Champion gedemütigt
Dirk Nowitzki hat mit seinen Dallas Mavericks das NBA-Halbfinale erreicht und dabei den amtierenden Champion Los Angeles Lakers gedemütigt.
Dallas besiegte die Lakers mit 4:0 und steht damit als erstes Team im Halbfinale der nordamerikanische Profiliga. "Es ist großartig. Der Schlüssel waren die beiden Auswärtssiege", sagte ein glücklicher Dirk Nowitzki. Der Würzburger verbrachte beim 122:86-Sieg mit 17 Punkten und nur 32 Minuten Spielzeit bei dem denkwürdigen Sieg sogar einen eher ruhigen Abend.
Vor allem Jason Terry drehte vor den begeisterten Fans im American Airlines Center auf. Er stellte mit neun getroffenen Drei-Punkt-Würfen bei nur zehn Versuchen den Rekord für die NBA-Playoffs ein. Mit 32 Punkten war Terry der Matchwinner des Abends.
Nun treffen die Mavericks im Halbfinale auf den Sieger der Partie Memphis Grizzlies gegen Oklahoma City Thunder.
Es ist erst das vierte Mal und das erste Mal seit 2006, dass Dallas im Finale der Western Conference steht. 2006 platzte im Finale gegen Miami Heat, die im Halbfinale der Eastern Conference gegen die Boston Celtics 2:1 in Front liegen, Nowitzkis großer Traum vom NBA-Titel. Nun sind aber auch im Gegensatz zu damals seine Mitspieler in Topform. Peja Stojakovic und Jose Juan Barea erzielten von der Bank kommend 21 und 22 Punkte.
Mit 17 Punkten war Kobe Bryant, der vor der Partie noch an eine echte Chance geglaubt hatte, ebenso von der Rolle wie die gesamte erste Fünf der Lakers. Die Starter des Titelverteidigers brachten es zusammen nur auf 49 Zähler.
Nun werden die Mavericks von Fans und Medien gefeiert, doch dem deutschen Basketball-Superstar sind die Lobeshymnen für die NBA-Playoff-Auftritte noch nicht geheuer. "Wir sind nicht gut genug, um uns zurückzulehnen oder den Fuß vom Gaspedal zu nehmen", hatte der Würzburger vor dem vierten Viertelfinale erklärt.
Nowitzki verblüfft Skeptiker
Vor allem Nowitzkis Galavorstellungen im direkten Duell gegen Kobe Bryant verblüffen selbst die größten Skeptiker. Auch beim 98:92 gegen den Titelverteidiger im dritten Spiel der Serie war Nowitzki mit 32 Punkten "der bessere Superstar" lobten die "Dallas Morning News".
Magic Johnson, die Lakers-Legende, attestierte den deutschen Star eine "phantastische Serie" und forderte gleichzeitig einen radikalen Umbruch bei seinem ehemaligen Arbeitgeber. Der wurde schon mit dem Abschied des erfolgreichsten Coaches der NBA-Geschichte eingeleitet. Für Lakers-Coach Phil Jackson, der bereits elf Titel gewonnen hat, war die Schmach von Dallas sein letztes Spiel.
Mit gemischten Gefühlen verfolgte Bundestrainer Dirk Bauermann den Siegeszug von Nowitzki und Co. "Dirk hat zwar für die EM zugesagt, aber immer die Einschränkung gemacht, dass sein Körper es erlaubt zu spielen", sagte er im Online-Portal "Spox.com". Doch auch Bauermann ist begeistert von den Auftritten des Deutschen in der NBA: "Für mich gehört er zu den großen Drei auf der Welt, neben Kobe Bryant und LeBron James." (dpa)
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