Zum Thema Fairplay können alle etwas sagen: Spieler, Schiris, Trainer, Fans. Der FC Barcelona und Manchester United zeigen einmal mehr, worum es ihnen letztlich geht.
Das mit dem Fairplay ist ja auch nur ein Späßchen. Eines, das von allen Beteiligten kultiviert wird. Spieler betrügen Gegner und Schiedsrichter mit eleganten Flugeinlagen. Trainer beschimpfen den Schiedsrichter wegen vermeintlicher Fehlentscheidungen, beweisen aber mit Taktik und Aufstellung, dass sie in der Entscheidungsfindung eher auf das Konzept Glücksspiel setzen. Vereinsbosse fordern das sogenannte Financial Fairplay, nehmen aber willfährig Geld von eher mäßig beleumundeten Sponsoren und Investoren. Alles nichts Neues. Für eine weitere Episode haben aber nun der FC Barcelona und Manchester United gesorgt.
FC Barcelona und Manchester United wollen mehr Geld von den Fans
Zwei Vereine, die auf die Almosen ihrer Fans schon lange Zeit nicht mehr angewiesen sind. Werbe- und Fernsehverträge haben die Klubs nahezu unabhängig von den Zuschauereinnahmen gemacht. Sollte man meinen. Nun überraschten die Spanier aber im Vorfeld des Champions-League-Viertelfinales mit der Ankündigung, von den Auswärtsfans 118 Euro pro Ticket zu verlangen. Das liegt weit über dem Preis durchschnittlicher Eintrittskarten.
Die Verantwortlichen der Briten kamen zu der großartigen Idee, sich das nicht gefallen lassen zu wollen. Ihre Fans seien nicht dafür da, den Katalanen die Taschen noch voller zu machen. Sie überlegten und kamen zu einem sensationellen Kniff, um die Tickets zu subventionieren: Manchester verlangt für das Spiel im Old Trafford ebenfalls 118 Euro von den Barca-Anhängern. Die Mehreinnahmen werden an die eigenen Fans weitergegeben, sodass diese „nur“ noch 87 Euro für ihr Ticket in Barcelona zahlen müssen.
Die Regeln der Uefa sind eigentlich eindeutig
Verlierer sind nun die Fans der Spanier, die Mondpreise zahlen für einen Ausflug ins „Theater der Träume“, wie das Stadion in Manchester romantisiert genannt wird.
Organisiert wird der Wettbewerb übrigens von der Uefa. In deren Reglement steht, dass die Preise für Eintrittskarten der Anhänger der Gastmannschaft nicht höher sein dürfen als jene für Karten einer vergleichbaren Kategorie, die den Anhängern der Heimmannschaft verkauft werden. Müsste halt auch jemand umsetzen. Stattdessen wird aber gegen den FC Bayern wegen eines gesperrten Treppenaufgangs und einem verbotenen Banner im Spiel gegen den FC Liverpool ermittelt.
Das mit dem Fairplay ist schon wirklich ein großer Spaß.
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