FCA-Fan-Projekt: So sieht's aus
FCA-Fan-Projekt: So sieht's aus
Von Benjamin Schäling
Am Ende stellten alle Beteiligten ein breites Grinsen zur Schau. Gerade eben hatten sie das neue Fan-Projekt vorgestellt, nun standen FCA-Geschäftsführer Andreas Rettig, Fan-Beauftragter Tom Marzahn, Sportamtsleiter Robert Zenner und Raphael Brandmiller, Vorsitzender des Augsburger Stadtjugendrings (SJR), gut gelaunt neben dem neuen Logo des Projekts. Die Hauptbeteiligten äußerten sich zu den Zielen, Strukturen und Vorgehensweise des neuen Fan-Projekts.
Wie ist es überhaupt zum Fan-Projekt gekommen?
Rettig: Zuerst einmal sind wir froh, dass die Sache nun in trockenen Tüchern ist. Der Hintergrund des Fan-Projekts ist ein Konzept für nationale Sicherheit, das vor 15 Jahren entstand. Darin wurde auch der Fan-Arbeit der Fußballklubs eine größere Bedeutung zugemessen.
Wie wird das Projekt finanziert?
Rettig: Es handelt sich hier um eine sogenannte "Drittel-Finanzierung". Daran beteiligen sich die Kommune, das Land und die DFL.
Warum wurde der Stadtjugendring als Partner des Fan-Projekts ausgewählt?
Brandmiller: Wir als Stadtjugendring, auch SJR genannt, haben in der Jugendarbeit eine wichtige Rolle. Der FCA und der Fußball generell bestimmen das Leben in der Stadt entscheidend mit und haben damit wie der SJR wichtige Aufgaben bei der Integration. Das Fan-Projekt ist für uns eine große Chance und eine große Freude.
Rettig: Der SJR ist ein Träger mit bestmöglichen Voraussetzungen. Wir wollen uns an das bestehende Netzwerk des SJR anschließen und von den Erfahrungen profitieren. Das ist für uns ganz sicher der richtige Partner.
Zenner: Der SJR hat als gut vernetzte Institution einfach die Akzeptanz in vielen Bereichen.
Was werden die Aufgaben des Fan-Projekts sein?
Marzahn: Wir wollen am Puls der Zeit spüren, was sich auf der Fan-Ebene so tut. Mit der zunehmenden Zahl der Fanklubs steigen auch die Ansprüche der Fans. Wir wollen die Fan-Arbeit auf eine andere Ebene bringen und als Schnittstelle zwischen Verein, Fans und Sicherheitsorganen fungieren.
Wer hat die Federführung des Projekts?
Rettig: Es wird von Vereinsseite keine direkte Einflussnahme geben. Das Projekt wird kein Anhängsel der Profi-Abteilung des FC Augsburg sein, sondern soll unabhängig bleiben. Federführend wird der SJR sein. Natürlich wird es Reibungspunkte zwischen den Beteiligten geben, aber am Ende ist es wichtig, die Dinge aus der Vogelperspektive des Fan-Projekts zu beurteilen.
Wo wird das Fan-Projekt beheimatet sein?
Brandmiller: Wir werden im Kulturpark West ein etwa hundert Quadratmeter großes Domizil beziehen. Der Kulturpark West ist ein kreatives und junges Zentrum und das Fan-Projekt steht damit ganz klar im Kontext.
Was wird in diesen Räumen dann passieren?
Brandmiller: Dort können die Fans einfach abhängen, zusammen Fußball schauen, Fan-Magazine gestalten, Choreografien einüben oder Fanklub-Turniere veranstalten. Wir wollen ein Anlaufpunkt für die Anliegen der Fans sein.
Wie geht es die kommenden Wochen weiter?
Marzahn: Die nächsten offiziellen Schritte werden die Eröffnung des Hauses und das übernächste Heimspiel gegen Alemannia Aachen sein, wo das Projekt den Fans vorgestellt wird. Über die Winterpause wollen wir dann noch einige Weichen stellen, um danach dann in die Vollen zu gehen.
So sieht das Fan-Projekt konkret aus
Nummer 34: Es existieren in ganz Deutschland bereits 33 solcher Fan-Projekte, das Augsburger Projekt wird das 34. seiner Art sein.
Inhalte des Fan-Projekts: Fanbetreuung, Fan-Laden (offener Treff), Fan-Magazin, Gewaltprävention und Mediation. Grundsätzlich versteht sich das Fan-Projekt laut des offiziellen Begleitschreibens als eine "Anlauf-, Vermittlungs- und Drehpunkteinrichtung für Jugendliche und junge Erwachsene".
Der Projektrat: Zur Begleitung und inhaltlichen Mitgestaltung der Fan-Projekt-Arbeit wird ein Beirat gebildet, dem Vertreter des Vereins, des Stadtjugendrings, der Kommune, der Polizei, der Justiz und Personen der örtlichen Fanszene angehören.
Räumliche Ansiedelung des Projekts: Das Büro und der Fan-Laden werden im Haus Nr. 50/1. OG im Kulturpark West zu finden sein.
Öffnungszeiten: Es soll ein geregelter Betrieb entstehen, der auch feste Öffnungszeiten beinhaltet. Die offizielle Eröffnung für die Fans wird am 23. November um 18 Uhr sein.
Das Projektteam: Hauptamtliche Mitarbeiter mit Diplom-Sozialpädagoge (oder vergleichbarem).
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