Finnbogason sieht Lehmanns Wirken kritisch
Der verletzte Angreifer des FC Augsburg äußert sich zum ehemaligen Co-Trainer und zu seiner Zukunft
Alfred Finnbogason will trotz zahlreicher Verletzungen in den vergangenen Jahren noch lange Fußballprofi bleiben. „Ich bin in meinem Spielstil nicht so von Explosivität und Schnelligkeit abhängig. Ich spiele eher wie Claudio Pizarro, der ist ein Vorbild für mich“, sagte der Angreifer des Bundesligisten FC Augsburg der Süddeutschen Zeitung.
Der 30-jährige Isländer absolvierte in der abgelaufenen Spielzeit 18 Partien und wurde Mitte April wegen eines Sehnenanrisses an der Wade operiert. Seit Januar 2016 zählt Finnbogason zum Augsburger Kader, wiederholt warfen ihn Verletzungen zurück, die er unter anderem auf die Mehrbelastung durch die Teilnahmen an der EM 2016 und WM 2018 zurückführt. „Das ist kein optimaler Rhythmus, wenn man es vorher nicht gewohnt war. Aber ich glaube, es gibt nicht den einen Grund allein.“
Finnbogasons Vertrag in Augsburg läuft bis Sommer 2020. Warum er in Augsburg derart mit Verletzungen zu kämpfen hat, kann er sich nicht erklären. „Bevor ich zum FC Augsburg kam, hatte ich eigentlich kaum eine Verletzung“, sagt er. Finnbogason absolviert derzeit auf Island seine Reha und arbeitet mit dem Physiotherapeuten der isländischen Nationalmannschaft. Ende Mai soll er nach Augsburg zurückkehren. Im Juni will der Stürmer wieder richtig laufen, im Juli ins Training einsteigen, um zu Saisonbeginn am 16. August wieder für den FCA auflaufen zu können. Derzeit geht Finnbogason davon aus, dass er nächstes Jahr in Augsburg spielt. Über einen Wechsel mache er sich derzeit keine Gedanken, eine Verlängerung seines bis Juni 2020 datierten Vertrags schloss der FCA-Angreifer nicht aus. Er betonte aber auch, dass er sich mit dem Thema erst beschäftigen wolle, wenn er wieder in Augsburg sei.
Das Wirken von Jens Lehmann als Co-Trainer beim FC Augsburg sieht Finnbogason derweil kritisch. Der ehemalige Nationalkeeper war nach 71 Tagen im Amt von seinen Aufgaben entbunden worden. Finnbogason meint: „Wenn man ein richtiger Trainer werden will, muss man möglichst direkt nach der Karriere anfangen.“ Wer zu lange nicht aktiv sei, verliere den Kontakt. Finnbogason sagt über Lehmann: „Er war viele Jahre nicht aktiv. Und er kam aus England vom FC Arsenal, das kann man nicht vergleichen mit Augsburg. Aber er wollte vieles genauso machen wie bei Arsenal.“ Bei den Engländern war Lehmann in der Saison 2017/18 eine Spielzeit lang Co-Trainer von Arsène Wenger, musste den Klub aber nach dessen Rücktritt ebenfalls verlassen.
Beim Bezahlsender Sky äußerte sich Lehmann kürzlich zu seinen Zukunftsplänen. Demnach sieht sich der 49-Jährige als Cheftrainer, weil man „unheimlich viel bestimmen“ könne. Über sich selbst sagt Lehmann: „Ich bin besser im Führen als im Danebenstehen und Zuschauen.“ (dpa, eisl)
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