In Paderborn nimmt der Trainer sein Team in die Pflicht
Die Zahlen sprechen Bände: Der SC Paderborn ist seit fünf Spielen sieglos. In den letzten vier Partien haben die Ostwestfalen kein Tor geschossen. Mit ganzen 15 Toren in 24 Begegnungen stellt der Tabellenletzte der Zweiten Bundesliga den schwächsten Sturm im Profifußball. Der Abstand zum rettenden Ufer ist auf stolze elf Zähler angewachsen.
Und dennoch hat Trainer Pavel Dotchev die Hoffnung nicht aufgegeben. "Ich denke nur von Spiel zu Spiel", sagt der gebürtige Bulgare. Der hatte am 8. Februar Holger Fach abgelöst, holte anschließend aus sechs Partien aber auch nur vier Punkte. Nicht zuletzt deshalb will der Trainer bis zum Saisonende "noch ein paar Partien gewinnen".
Dafür muss sich das Team schon am Donnerstag in Augsburg anders präsentieren als zuletzt. Die Mängelliste war nicht nur bei der jüngsten Heimniederlage gegen Aachen (0:1) offenbar geworden. Die Mannschaft scheut das Risiko, passt mehr zurück als nach vorn. Die Spieleröffnung gestaltet sich zufällig; ein Flügelspiel findet nicht statt. "Wir sind viel zu berechenbar. Es gelingt uns nicht, den Gegner unter Druck zu setzen", kritisiert Dotchev und nimmt seine Mittelfeldakteure in die Pflicht. Die Torflaute sei nicht den Angreifern allein ("Die bekommen kaum verwertbare Bälle") anzulasten.
Nicht zuletzt deshalb erhalten die Routiniers Alex Löbe (35) und Ex-FCA-Spieler René Müller (33) im Sturm erneut eine Chance. Dahinter aber fehlt es an Kreativität. Die Winterneuzugänge Sven Lintjens und Dragan Bogavac fallen mit Knieproblemen aus. Jetzt ist Karsten Fischer gefragt. Der Ex-Wolfsburger ersetzt den verletzten Marc Gouiffe à Goufan im defensiven Mittelfeld und soll die Sechser-Rolle offensiver interpretieren.
In der Abwehr wird Manndecker Sören Gonther erneut eine Chance erhalten. Der 21-Jährige zählte zuletzt zu den wenigen Lichtblicken im Team und wird bewusst bereits in Hinsicht auf die neue (Drittliga-) Saison aufgebaut. Der junge Innenverteidiger zählt zu den wenigen SCP-Akteuren, deren Vertrag auch für die dritte Liga gilt.
So steht im Sommer ein personeller Umbruch an. "Wir werden mehr Spieler aus den unteren Ligen als aus den oberen holen", hat Präsident Wilfried Finke bereits deutlich klargestellt.
Die Mannschaft solle jedoch in der Lage sein, "den direkten Wiederaufstieg zu erreichen". Dieses hohe Ziel soll im neuen Stadion erreicht werden. Die Paragon-Arena sieht nach vielerlei Bauverzögerungen nun der Vollendung entgegen. Möglicherweise kann bereits das letzte Spiel der Zweitligaserie gegen Mönchengladbach im 15.000-Zuschauer-Stadion ausgetragen werden.
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