Schweinsteiger verdient kein Mitleid
Jose Mourinho zeigt, warum er kaum Freunde im Fußballgeschäft hat. Diesmal leidet Bastian Schweinsteiger unter dem Portugiesen. Mitleid allerdings hat er nicht verdient.
Wenn es stimmt, dass Bastian Schweinsetiger seinen Spind bei Manchester United auf Anweisung von Jose Mourinho räumen musste, dann ist das eine zutiefst unanständige Aktion des Portugiesen.
Wundern würde sich aber niemand darüber. Wo Mourinho auch war: Er hatte Erfolg und schuf sich neue Feinde. Bei Real Madrid brauchte es großflächige Aufräumarbeiten von Carlo Ancelotti um einen verunsicherten und zerstrittenen Haufen wieder zu einen. Inter Mailand fiel nach dem Champions-League-Triumph unter Mourinho in ein tiefes Loch. Der FC Chelsea war den ewigen Psychospielchen des Trainers derart überdrüssig, dass man vergangene Saison in die Nähe der Abstiegsplätze fiel, ehe Mourinho eher entlassen wurde. Legendär ist seine Rivalität mit Pep Guardiola.
Mourinho holt alles aus Mannschaften raus. Und mehr. Sie bleiben am Ende ausgepresst zurück. Den Managern bei Manchester United ist das egal. Sie wollen schnellstmöglichen Erfolg nach - den aus ihrer Sicht - verlorenen Jahren unter Louis van Gaal. Dafür ist Mourinho der Richtige. Er macht keine Gefangenen.
Widerliche Aktion Mourinhos
Erster Leidtragender ist wohl Bastian Schweinsteiger. Der musste offenbar seinen Spind bei Manchester United räumen. Eine widerliche Art und Weise, einen Spieler zum Wechsel zu bewegen. Es ist Mourinhos gutes Recht, auf Schweinsteiger zu verzichten. Möglicherweise passt der ehemalige Kapitän der deutschen Nationalmannschaft nicht ins Konzept. Vielleicht ist er auch tatsächlich den allerhöchsten Anforderungen über eine komplette Saison hinweg nicht gewachsen. Sollte Mourinho dieser Meinung sein, braucht er den Mittelfeldmann nicht einzusetzen. Dann ist es seine Aufgabe, Schweinsteiger mitzuteilen, dass er ohne ihn plant. Das ist hart, aber so funktioniert Leistungssport.
Schweinsteiger aber wie einen Aussetzigen zu behandeln, lässt in Mourinhos Seelenleben blicken. Beim 53-Jährigen hat von jeher der Zweck jedes Mittel geheiligt. Nun will er offenbar den Top-Verdiener Schweinsteiger von der Gehaltsliste bekommen und schreckt daher auch vor ekelhaften Maßnahmen nicht zurück.
Schweinsteiger indes hat kein Mitleid verdient. Dafür hat er zu viele Verdienste. Dafür ist er zu stark. Mitleid bekommen die Unterdrückten. Jene, die sich nicht wehren können. Schweinsteiger ist Champions-League-Sieger und Weltmeister. Er hat mehr gewonnen, als es Moruinho jemals tun wird: Die Herzen der Fans. Schweinsteigers Karriere ist auch vollkommen ohne zwei weitere Jahre bei Manchester United.
Möglicherweise werden es zwei erfolgreiche Jahre für Manchester. Wirklich wünschenswert ist das allerdings nicht.
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Hallo Herr Schweinsteiger, beim FCA wäre bestimmt noch ein Spint für sie frei. Sie sind hier herzlich Willkommen.
Da wäre ich mir nicht so sicher falls Sie von Spinden für Spieler reden.
Also Herr Kommentator - das Spindräumen ist keine unanständige Aktion. So ein Schmarrn. Es kommt im Berufsleben öfters vor, vielleicht nicht bei der AZ, daß man mal in ein anderes Abeitszimmer zu anderen Kollegen muß, einen Schrank räumen muß und dafür einen aneren bekommt, etc.. Ein Multimillionär wird einen Spindumzug ohne bleibende psychische Schäden schon verschmerzen.
Lieber Wolfgang B.,
auch Robert Enke war Multimilionär.
Und bei Robin Williams musste man wirtschaftlich wohl auch kein Sorgen machen.
Aber Geld ist scheinbar doch nicht alles....
Und persönliche Wertschätzung haben nicht nur wirtschaftlich Bedürftige verdient.
Ja - da gibt es Beispiele. Aber der "übermäßige Wohlstand", ich bezeichne es mal bewusst so allgemein, generiert sog. Krankheiten, die es früher in diesem Ausmaß nicht gab und die eigentlich keine sind. Ich gebe zu - man kann aich anderer Ansicht sein.
Unter der Überschrift hatte ich jetzt eine völlig andere Aussage erwartet.
Kein Mitleid verdienen bedeutet ja was anderes als es nicht zu benötigen.
So wie Sie die Umstände beschreiben, Herr Mehl, verdient Bastian Schweinsteiger Mitleid, benötigt es aber nicht, weil sich Mourinho nur selbst als mieser Charakter entlarvt - nicht zum ersten Mal - und weil er als Person und Fußballer stark geng ist, damit umzugehen.