Bardal übernimmt die Führung
Deutschland überzeugt bei der Team-Tour nur im Mannschaftswettbewerb
Willingen Vorjahressieger Severin Freund lächelte nach dem verpassten Podestplatz beim Heim-Weltcup in Willingen etwas gequält, und auch Richard Freitag blieb bei der eindrucksvollen Flugshow des Norwegers Anders Bardal nur die Rolle des staunenden Zuschauers. 24 Stunden nach ihrem geschlossenen Formationsflug auf Rang drei im Mannschaftswettbewerb sind Deutschlands Skispringer im Einzel leer ausgegangen.
Beim überlegenen Sieg von Bardal, der erstmals ins Gelbe Trikot des Weltcup-Spitzenreiters schlüpfte, landete Freitag am Sonntag vor über 11000 Fans auf dem siebten Rang. „Natürlich fehlt noch etwas, deshalb hat es nicht für ganz vorne gereicht. Aber es wäre ja langweilig, wenn wir schon alles beisammenhätten“, sagte der 20-Jährige nach Weiten von 140,5 und 144,5 Metern. Für Freund, der im Vorjahr an gleicher Stätte den zweiten Weltcupsieg seiner Karriere gefeiert hatte, blieb mit 140 und 146 Metern der neunte Rang und die Erkenntnis: „Natürlich wäre ich gerne aufs Podest gekommen, aber es waren heute nicht die perfekten Sprünge. Es war aber trotzdem cool.“
Mit Sprüngen von 145,5 und 148 Meter verwies Bardal den Tschechen Roman Koudelka und den Japaner Daiki Ito auf die Plätze. Schon am Vortag hatte Bardal mit seinen Kollegen den Teamwettbewerb dominiert. Die Norweger dürfen als souveräne Spitzenreiter in der Team-Tour auf die Siegprämie von 100000 Euro hoffen, die nach den Wettbewerben in Klingenthal (15. Februar) und Oberstdorf (18./19. Februar) ausgeschüttet wird. Deutschland ist Dritter hinter Japan, aber vor Österreich. „Der Wettkampf war gar nicht so schlecht, aber eben nicht perfekt. Es gab drei, vier Jungs, die wahnsinnig toll geflogen sind. Heute ist es uns noch nicht gelungen, in diese Phalanx einzudringen“, bilanzierte Bundestrainer Werner Schuster. (dpa)
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