
Die goldene Generation: Roger Federer gewinnt Australian Open


Die goldene Generation des Tennis ließ der Jugend bei den Australian Open keine Chance. Der 35-jährige Roger Federer holte seinen 18. Sieg in einem Grad-Slam-Turnier.
Früher war die europäische Alterspyramide ein scharf geschnittener Kegel. Unten die Jungen, oben einige Alte. Inzwischen trägt der einst stramme Kegel ausladende Hüften, die auf einem schmalen Sockel ruhen. Die Alten schieben breit nach oben und haben nicht die geringste Lust, die Poleposition für die Jungen zu räumen.
Beispielhaft dafür waren die Australian Open. Die Sockel-Jugend knickte weg, dass es nur so gestaubt hat. Am Ende waren nur noch einige Alte übrig. Ein 35- und 36-jähriges Geschwisterpaar, das schon zu Steffi Grafs Zeiten das Racket schwang, und ein 35 Jahre alter Schweizer, der auf einen 30-jährigen Spanier traf. Bei den Williams-Schwestern triumphierte erwartungsgemäß Serena über Venus, bei den Männern der Schweizer Roger Federer über den Spanier Rafael Nadal. 6:4, 3:6, 6:1, 3:6, 6:3 stand es am Ende des knapp vierstündigen Duells, in dem sich die beiden Oldies hingebungsvoll die Bälle um die Ohren schlugen.
Roger Federers 18. Sieg in einem Grand-Slam-Turnier
Für Federer war es der 18. Sieg in einem Grand-Slam-Turnier, der erste seit 2012. Die Durststrecke hat die Emotionen neu entfacht. Am Ende flossen Tränen. Federer ist mit seinen 35 Jahren der älteste Grand-Slam-Champion der Tennis-Geschichte seit 1972. So, wie die Alten sich oben breitmachen, wird er das freilich nicht lange bleiben.
Wer es im Sport in jungen Jahren zu Triumphen bringen möchte, dem ist derzeit vom Tennis abzuraten. Bessere Erfolgsaussichten für junge Menschen bietet das alpine Skifahren, wo Marcel Hirscher, obwohl erst 27, gestern in Garmisch den Riesenslalom gewann. Der Allgäuer Stefan Luitz, 24, aus Bolsterlang wurde Dritter. Felix Neureuther, 32, Sechster. Neureuther könnte es in einigen Jahren mit Tennis versuchen.
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