Überraschung bei Testamentseröffnung: 100 Pfund in die Teamkasse
Barrie Greaves war sein Leben lang leidenschaftlicher Anhänger des englischen Klubs Norwich City. Nun ist er gestorben - und die Kicker dürfen auf ihn trinken.
Testamentseröffnungen sind traurige Veranstaltungen. Das hat meist weniger mit dem Verblichenen zu tun, als mit enttäuschten Erwartungen, schmallippigen Notaren oder der düsteren Atmosphäre im holzgetäfelten Notariat.
Einem jeden dieser Treffen möchte man aufs herzlichste den Geist des ehemaligen Geschichtslehrers Barrie Greaves wünschen. Nun sind deutsche Historiker nicht bekannt für einen ausgeprägten Hang zu Humor, englische dagegen schon.
Erst Recht, wenn sie ihr Herz an einen bescheiden Premier League-Club verloren haben. Norwich City ist in Freud und Leid, das er seinen Anhängern beschert, irgendwo zwischen dem VfL Bochum und dem 1. FC Nürnberg anzusiedeln. Das hält zusammen bis der Tod einen scheidet.
Nur einen Tod zur Verfügung - den musste Barrie Greaves nutzen
Für Mr. Greaves war klar, würde der Tag kommen, an dem er oder sein Klub den letzten Schnaufer täte, müsste das von einem Augenzwinkern begleitet sein. Weil City gerade in der Premiere League spielt, wenn auch ganz unten, war klar, dass es den 83-jährigen Greaves als ersten erwischen würde. Am 28. Dezember war es soweit.
Die Sache lief, wie sie sich der alte Scherzkeks ausgedacht hatte. Er hatte ja nur einen Tod zur Verfügung. Der Schuss musste also sitzen. Das war er schon dem britischen Komiker Stephen Fry schuldig, der etliche Jahre im Aufsichtsrat des Klubs gesessen hatte.
Also verfügte Barrie Greaves, dass 100 Pfund (117 Euro) für eine Runde Drinks an die Spieler von Norwich City gehen – in Anerkennung der famosen Unterhaltung, die sie ihm in guten wie in schlechten Zeiten beschert hätten. Um Barrie Greaves möchte man ein paar Tränen vergießen.
Die Diskussion ist geschlossen.