Kampflustige Kombinierer
Große Ziele nach Platz zwei in der Staffel, nur das Springen muss besser werden
Die Kampfansage vom Bundestrainer kam unmittelbar nach dem Zieleinlauf der Staffel-Entscheidung. „Wir wollen die Norweger bei Olympia schlagen“, sagte Hermann Weinbuch nach Platz zwei der deutschen Nordischen Kombinierer beim Weltcup im französischen Chaux-Neuve. Erneut mussten sich seine Schützlinge Norwegen geschlagen geben. Bereits am Samstag hatte Weltcup-Spitzenreiter Jan Schmid die erfolgsverwöhnten DSV-Asse hinter sich gelassen, die durch Fabian Rießle gerade mal auf Platz sechs gelandet waren.
Das große Manko der Weinbuch-Schützlinge liegt noch immer auf der Schanze. „Wir sind nicht locker, uns fehlt das Selbstbewusstsein. In der vorigen Saison haben wir uns das durch die Siege geholt, sind in einen Flow gekommen und haben die anderen nicht rangelassen. Das fehlt uns in diesem Winter. Noch“, sagte Weinbuch und kündigte an, dass in den nächsten zwei, drei Wochen genau daran gearbeitet werden wird.
Wie sehr das Springen den Wettbewerb bestimmt, zeigte sich in der Staffel. Da hatten sich die DSV-Kombinierer 1:43 Minuten Rückstand eingehandelt, der nicht aufzuholen war. Vor allem Vinzenz Geiger kam nicht zurecht. In der Loipe dafür umso besser. Als Schlussläufer zeigte der Oberstdorfer ein beherztes Rennen und zockte die finnische Konkurrenz auf dem letzten Kilometer regelrecht ab.
Ein deutscher Gewinner stand bereits am Samstag fest. Routinier Björn Kircheisen sicherte sich mit Platz 15 das fünfte und letzte Olympia-Ticket. Damit ist der Sachse der erste Nordische Kombinierer weltweit, der an fünf Winterspielen teilnimmt. „Ich habe extrem viel investiert und bin glücklich, dabei sein zu können“, kommentierte Kircheisen. Ob er nur als Ersatzmann nach Pyeongchang reisen wird oder wie in Sotschi aus dieser Rolle herausspringen kann, wird sich erst am Olympia-Ort zeigen.
Knapp drei Wochen vor dem Saison-Höhepunkt in Südkorea hat Rodel-Olympiasiegerin Natalie Geisenberger ihr erstes Ziel erreicht und zum sechsten Mal die Gesamtwertung gewonnen. „Natürlich ist es immer schön, den Gesamtweltcup vorzeitig gewinnen zu können. Da hat man im letzten Rennen mehr Ruhe und der Druck ist raus“, sagte Geisenberger. Im norwegischen Lillehammer reichte Platz drei im Sprint hinter Summer Britcher (USA) und Viktoria Demtschenko (Russland). Ihre Team-Kollegin Dajana Eitberger war im zweiten Lauf im unteren Teil der Strecke gestürzt und ausgeschieden. (dpa)
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