Andreas Rettig: Geht er oder geht er nicht?
Der Manager des FC Augsburg, Andreas Rettig, trägt sich mit Abwanderungsgedanken. Eine Entscheidung soll bis 3. Januar fallen.
Egal ob in der ersten oder zweiten Bundesliga – wenn es um die Zukunftsplanung und die personelle Weichenstellung für die kommende Saison geht, war FCA-Manager Andreas Rettig in den vergangenen Tagen sehr erfolgreich. Mit Tormann Simon Jentzsch, Verteidiger Gibril Sankoh und dem neuen Kapitän Paul Verhaegh verlängerten drei Leistungsträger ihre Verträge beim Fußball-Bundesligisten FC Augsburg. Weitere Profis werden wohl demnächst folgen, zudem soll der eine oder andere Neuzugang vermeldet werden. Doch die wichtigste Personalie, die es in der Winterpause zu klären gibt, betrifft den Manager selbst. Rettigs Vertrag läuft am Saisonende aus, bis zum Trainingsauftakt am 3. Januar möchte er für Klarheit sorgen.
Seit Wochen wird im Umfeld des FCA über Rettigs berufliche Zukunft spekuliert. Und es brodelt in der Gerüchteküche. So wurde vor einigen Tagen kolportiert, dass Rettigs Frau bereits nach Köln zurückgezogen sei. Doch das konnte Rettig dementieren: „Meine Frau wohnt und arbeitet nach wie vor in Augsburg.“ Trotzdem scheint in diesen Tagen einiges darauf hinzudeuten, dass der 48-jährige Geschäftsführer seine Zelte im kommenden Jahr in Augsburg abbrechen wird.
Obwohl er immer wieder davon spricht, dass er beim FCA eine hohe Jobzufriedenheit verspürt und keine anderen Angebote auf dem Tisch liegen habe. Allerdings, Rettig macht auch keinen Hehl daraus, dass es seine Frau und ihn privat wieder ins Rheinland zurückzieht. „Unser privates und soziales Umfeld liegt dort. Derzeit machen wir uns Gedanken, wann wir dorthin zurückgehen.“ Vielleicht schon bald, denn der gebürtige Rheinländer hat seinen Auftrag in Augsburg so gut wie erfüllt. Seit mehr als fünf Jahren gilt er als der Vorarbeiter bei dem 2006 nach 23 Jahren in die zweite Bundesliga zurückgekehrten FCA. Er wird als unheimlich fleißig, uneitel, redegewandt bezeichnet und besitzt beste Kontakte in der Szene.
Zusammen mit Trainer Jos Luhukay kann Rettig auch als einer der Aufstiegsarchitekten in die erste Bundesliga gesehen werden. Doch Rettig hat auch Kritiker. Diese werfen ihm Fehler in der Transferpolitik und Dünnhäutigkeit in der Öffentlichkeitsarbeit vor, wie etwa kürzlich bei seinem Auftritt in der Sendung Blickpunkt Sport im Bayerischen Fernsehen.
Trotzdem wünscht sich Vereinspräsident Walther Seinsch, dass Andreas Rettig seinen Vertrag im bayerischen Schwaben verlängert. Auch Jos Luhukay möchte weiter mit Rettig zusammenarbeiten und den FCA voranbringen. „Das ist mein Wunsch“, sagte der Trainer nach dem 1:1-Unentschieden am vergangenen Samstag beim Hamburger SV, „doch diese Entscheidung muss Andreas alleine treffen“.
Dass sich die Verantwortlichen mit einem Rettig-Abschied beschäftigen, bestätigte auch Peter Bircks. „Natürlich wollen wir alle, dass er bei uns bleibt, doch wir müssen uns auch damit beschäftigen, dass er uns verlässt“, sagte der Chef des Aufsichtsrats. Dass dabei auch über Namen gesprochen wurde, gab Bircks zu. Doch diese seien nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. „Wir diskutieren das intern, konkret verhandelt haben wir noch mit keinem.“
Wie unsere Zeitung erfuhr, soll dabei auch der Name von Manfred Paula gefallen sein. Der 46-Jährige arbeitet seit dem 1. Juli 2011 beim FC Augsburg als Leiter des Nachwuchs-Leistungszentrums, ist DFB-Fußballlehrer und trainierte zuletzt den TSV Aindling. Paula war zudem schon als Manager beim FC Ingolstadt und einige Monate als Trainer beim SSV Ulm 1846 tätig.
Doch jetzt ist erst einmal Andreas Rettig am Zug. Während der Feiertage will er mit seiner Frau in aller Ruhe überlegen. Spätestens am 3. Januar soll dann das Rettig-Rätsel gelöst sein.
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