FCA: Zum Feiern nach Köln?
Der FCA will im Rheinland seinen leichten Aufwärtstrend fortsetzen. Luhukay, der schon einmal Co-Trainer beim FC war, lässt seine Mannschaft wohl wieder zurückrotieren.
Ottmar Hitzfeld gilt als der Erfinder der Rotation. Er hatte sie einst beim FC Bayern München eingeführt. Zwar war es auch vorher durchaus üblich, dass ein Trainer mal den einen oder anderen Akteur aus der Startelf nahm und gerade in Pokalbegegnungen Spielern aus der zweiten Reihe eine Chance gab, aber Hitzfeld praktizierte das Wechselspiel sehr ausgeprägt und hielt damit in seinem Starensemble fast alle Profis bei Laune. Ob der jetzige Schweizer Nationaltrainer ein Vorbild für Jos Luhukay, den Coach des FC Augsburg, ist, das ist nicht bekannt. Sicher ist allerdings, dass Luhukay mit seiner Rotation beim 1:0-Sieg des Bundesligisten bei RB Leipzig (er setzte gegenüber dem Spiel gegen Werder Bremen gleich zehn neue Spieler ein) Ottmar Hitzfeld um Längen übertraf. Doch wenn der Neuling am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) in der Bundesliga beim 1. FC Köln antritt, heißt es vermutlich wieder Kommando zurück. Denn um nach den sächsischen „Roten Bullen“ auch die „Kölner Geißböcke“ besiegen zu können, wird der Augsburger Coach wohl wieder zurückrotieren.
Vor dem Auftritt im Rheinland gibt sich der Trainer sehr gelassen. Verständlich. Denn seine Mannschaft hat von den vergangenen sechs Pflichtspielen nur eines verloren (0:4 in Dortmund), zudem gelang der Einzug in das Achtelfinale des Pokalwettbewerbes.
Den Respekt abgelegt
„Wir sind mittlerweile mittendrin in der ersten Liga, haben zuletzt unseren anfangs doch übergroßen Respekt vor den Konkurrenten abgelegt und können Spiele gewinnen“, freut sich der Coach. Zudem hat sich das Lazarett in den vergangenen Tagen gelichtet und wird sich noch weiter leeren, der Coach besitzt die Qual der Wahl. Tormann Simon Jentzsch und Linksaußen Axel Bellinghausen stehen jedenfalls nach ihrer kurzen Verletzungs-Auszeit in Köln wieder zur Verfügung.
In Leipzig feierten Paul Verhaegh, Andrew Sinkala und Torsten Oehrl nach längerer Verletzungspause ein Comeback. Vor allen Dingen Oehrl dürfte in der Offensive eine willkommene Alternative für den Fußball-Lehrer sein. Heute sollen die ebenfalls einige Wochen arbeitsunfähig gewesenen Marcel Ndjeng und Stephan Hain mit dem Lauftraining beginnen. Dagegen ist Abwehrspieler Jonas de Roeck nach dem Pokalspiel nach einem Schlag auf das Sprunggelenk angeschlagen. Sein Einsatz ist fraglich. So viel zu den Personalien.
Dass sich Luhukay auf die Partie in der Domstadt freut, hat einen simplen Grund. Er arbeitete von 2002 bis 2005 als Co-Trainer beim Traditionsklub, ist mit der Mannschaft einmal ab- und zweimal aufgestiegen. Alte Liebe rostet ja bekanntlich nicht („Ich hoffe, dass ich vor dem Spiel bei den Kölschen Liedern nicht aus Versehen mitsinge.“), doch als Aufbaugegner für die zuletzt schwächelnde „launische Diva vom Rhein“ wollen Luhukay und seine Mannschaft nicht herhalten.
Auch für FCA-Manager Andreas Rettig ist es eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte. Wie der Trainer war er einst in Köln tätig, von März 2002 bis Dezember 2005 leitete er die Geschäfte als Manager. Dass die bayerischen Schwaben am Rhein ein bis in die Haarspitzen motivierter Gastgeber empfangen wird, ist klar.
Denn nach dem 0:5-Debakel in Dortmund und dem 1:2-Pokalaus bei 1899 Hoffenheim ist für einen unter Druck stehenden FC-Trainer Stale Solbakken die Partie gegen den Aufsteiger von immenser Bedeutung. „Für uns ist das schon ein Finale“, sagte der Norweger. Der FCA weiß, was auf ihn zukommt.
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