Mit dem Zug nach Osnabrück
Der FCA braucht dringend Punkte aus dem Auswärtsspiel in Osnabrück. Deshalb will Ralf Losse nichts dem Zufall überlassen und reist mit seinem Team einen Tag früher an - mit dem Zug.
Von Robert Götz
Nein, sagt Ralf Loose, "als Mini-Trainingslager würde ich es nicht bezeichnen. Es sind nach Auskunft des Busfahrers rund acht Stunden Fahrzeit nach Osnabrück. Das ist zu viel. Darum reisen wir bereits am Freitag mit der Bahn an." Der Trainer des Fußball-Zweitligisten FC Augsburg will die frühe Anreise zum Auswärtsspiel beim VfL Osnabrück (So., 14 Uhr) nicht zu hoch hängen.
Doch die 640 Kilometer lange Reise nach Niedersachsen, die zweitlängste Auswärtsfahrt (nach St. Pauli), ist in dieser Phase der Saison wohl auch eine der wichtigsten. Noch hat der FCA (27 Punkte) fünf Punkte Vorsprung auf einen Nichtabstiegsplatz, den derzeit Erzgebirge Aue (22 Punkte) belegt, in den letzten vier Spielen holte der FCA nur einen Punkt. Eine gefährliche Tendenz, die aber mit einem Sieg in Osnabrück (28 Punkte) gestoppt werden könnte.
Und darum sollen sich die FCA- Profis weit weg von jeder Ablenkung vorbereiten. "Natürlich erhöht der zusätzliche Tag die Konzentration, und wir werden auch viele Gespräche führen", sagt Loose.
Vor Ort sind zwei Trainingseinheiten geplant. Der Mannschaftsbus, der leer nach Osnabrück fährt, wird das Team dann zum Stadion bringen. Die Rahmenbedingungen sind also optimal.
Die Auftritte der Mannschaft waren das zuletzt nicht. Vielleicht sind auch darum in dieser Woche acht Trainingseinheiten angesetzt. Loose: "Wir haben von Freitag bis Sonntag eine lange Woche, da bleibt auch Zeit, einige Dinge aufzuarbeiten."
So absolvierte Loose gestern zusammen mit seinen Offensivkräften Froylan Ledezma, Momo Diabang und Imres Szabics eine Laufeinheit, während die Kollegen im Fitnessstudio arbeiteten. "Sie haben Trainingsrückstand, und im Fußball sind Sprints und schnelle Antritte an der Tagesordnung", erklärt Loose.
Das große Problem liegt beim FCA aber nicht in der Fitness, sondern im mentalen Bereich. "In jedem Spiel konnten wir bisher in der Endphase zulegen. Die Kondition ist nicht das Problem. Es ist eine Frage der Entschlossenheit, nicht der Einstellung. Es reicht nicht, nur dagegenzuhalten. Wir müssen den Gegner unter Druck setzen", fordert Loose von seinen Spielern noch mehr Leidenschaft auf dem Feld.
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