Warum Reuter die ganze Wahrheit zu Dirk Schuster verschweigt
Klar ist: Die Begründung zur Beurlaubung von FCA-Trainer Dirk Schuster ist dünn. Allerdings gibt es wohl gute Gründe für den Verein, nicht die ganze Wahrheit zu erzählen.
Alles was du sagst, sollte wahr sein. Aber nicht alles was wahr ist, solltest du auch sagen. Voltaire
Ob Stefan Reuter und seine Kollegen aus der Führungsetage des FC Augsburg diesen Satz des französischen Philosophen Voltaire kennen? Egal.
Im Fall Dirk Schuster handeln sie jedenfalls nach dieser Maxime. Die ganze Wahrheit, alle Hintergründe, alle Fakten, alles, was zur Trennung vom Trainer geführt hat – das werden Reuter und Co. wahrscheinlich nie öffentlich machen. Wofür es aus ihrer Sicht sehr handfeste Gründe gibt.
Dirk Schuster besitzt beim FC Augsburg noch einen Vertrag bis 2019. Entgegen landläufig salopper Formulierung ist Schuster nicht „gefeuert“ oder „entlassen“ worden. Er wurde freigestellt. Das heißt: Der FCA zahlt weiter sein Gehalt. Bis zu dem Moment, an dem man sich vor Gericht oder in privaten Verhandlungen, auf eine Auflösung des Vertrages einigt. Oder bis zu dem Tag, an dem Schuster bei einem anderen Verein unterschreibt.
Ehrenvoller Abschied auch aus FCA-Sicht wichtig
Im für den FCA ungünstigsten Fall könnten Schuster und seine Co-Trainer aber bis Vertragsablauf im Jahr 2019 Gehaltsempfänger des Vereins bleiben. Finanztechnisch eine unerfreuliche Aussicht.
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Deshalb ist Stefan Reuter daran gelegen, dass seinem bisherigen Trainer ein einigermaßen ehrenvoller Abschied gestattet bleibt. "Unterschiedliche Auffassungen über die weitere sportliche Ausrichtung": So steht es in der Mitteilung des Vereins. Das kann unter Fachleuten schon mal vorkommen, das beschädigt den Trainer Schuster kaum.
Ausrutscher im privaten Bereich, die Auswirkungen auf den Beruf haben – das wäre dagegen ein Vorwurf, der den Arbeitnehmer Dirk Schuster hart treffen würde, der sogar andere Vereine vor einer Verpflichtung zurückschrecken lassen könnte. Weshalb Stefan Reuter und seine Mitstreiter nicht alles sagen werden, was wahr ist.
Hier können Sie sich die Pressekonferenz mit Manager Stefan Reuter, Nachwuchs-Cheftrainer Manuel Baum und Kapitän Paul Verhaegh noch einmal in voller Länge ansehen.
Die Diskussion ist geschlossen.
Sehr geehrter Herr Neuhäuser,
da Sie Voltaire zitieren, ist Ihnen sicher auch Schopenhauer geläufig: Was dein Feind nicht wissen soll, das sage deinem Freunde nicht.
Sie fragen, "warum Reuter die ganze Wahrheit zu Dirk Schuster verschweigt"? Weil er das darf! Und weil er, das immerhin begründen Sie, das auch muß. Aber, Ihre Frage suggeriert auch, es gäbe eine andere Wahrheit und vor allem: Sie wüßten Sie! Dabei wissen Sie und wir nicht einmal, ob es überhaupt eine andere Wahrheit gibt. Offenbar unterstellen Sie das nur. Wüßten Sie sie, als guter Journalist würden Sie sie uns nicht vorenthalten.
Es sei denn, Ihre journalistischen Standards würden das, warum auch immer, verbieten. Dann aber sollten Sie, für den Fall es gäbe eine solche andere, Wahrheit, Herrn Reuter nicht in die Nähe der Lüge rücken.
Denn Sie schreiben ja auch: "Weshalb Stefan Reuter und seine Mitstreiter nicht alles sagen werden, was wahr ist." Mir scheint, Sie verwechseln Wahrheit mit Wissen.
Mt freundlichen Grüßen, Knut Schaflinger
Sehr gut argumentiert bin voll auf Ihrem Dampfer !!
mein Vater Sagte immer zu mir wenn ich zu neugirig war : du kannst alles Essen aber nicht alles Wissen !!! wo er recht hatte ?? hatte er einfach recht !!!
also nicht zu neugirig sein