FC Augsburg: Thurk nimmt Absage locker
Thomas Gerstner hat eine Lawine losgetreten. Der Trainer von Arminia Bielefeld wollte Michael Thurk in die Nationalelf loben. Von Wolfgang Langner
Es war schon eine kleine Lawine, die Thomas Gerstner mit seiner Aussage losgetreten hat. Eigentlich wollte der Trainer des Fußball-Zweitligisten Arminia Bielefeld den Torjäger des FC Augsburg, Michael Thurk, nur in die Nationalmannschaft loben. Viele deutsche Zeitungen und auch das Fernsehen griffen anschließend dieses Thema auf.
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Bundestrainer Joachim Löw schob nun endgültig allen Thurk-Fans den Riegel vor. "Thurk ist für die WM kein Thema", meinte kürzlich der Coach der deutschen Nationalmannschaft. So richtig daran geglaubt hat zwar sowieso keiner, dennoch war es eine schöne Vorstellung, dass ein 33-jähriger Spieler des FC Augsburg noch den Sprung ins Nationalteam schaffen könnte.
Dass Löw nun nicht mit Thurk plant, hat bei diesem keine "bleibenden Schäden" hinterlassen: "Ich habe diese Empfehlung von Gerstner lediglich als Kompliment aufgefasst. Wir haben in Deutschland schließlich viele gute Stürmer. Mich hat nur überrascht, dass diese Aussage so hohe Wellen schlug", so Michael Thurk. Seine Karriere im Deutschland-Trikot hatte der 20-fache Torschütze der 2. Bundesliga schon abgehakt, ehe sie überhaupt jemals begonnen hat: "Ich bin ja Realist, also muss ich jetzt auch nicht vier Wochen enttäuscht sein."
Für FCA-Manager Andreas Rettig war der Spruch von Thomas Gerstner ebenfalls eher eine "gute Werbung" für Augsburg: "Wichtiger ist, dass wir als Mannschaft Schlagzeilen produzieren. Als Wertschätzung war das aber eine schöne Geschichte." Der Manager hat "schwere Tage" hinter sich. Eigentlich wollte der Rheinländer den Karneval in der Heimat feiern, doch eine Grippe hat ihm einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht: "Deshalb konnte ich die Rosenmontagsumzüge leider nur im Fernsehen anschauen."
Nach überstandener Grippe bei Rettig und Thurks "verpasster Chance" auf die Nationalmannschaft, richten sich beim FC Augsburg wieder alle Blicke auf das Wesentliche - das kommende Auswärtsspiel am Samstag (13 Uhr) bei Hansa Rostock. Eine Woche später muss der FCA dann bei der TuS Koblenz antreten.
"Beide Auswärtsspiele sind nicht ohne Tücken. Zuletzt hat der Tabellenvorletzte Frankfurt bei St. Pauli gepunktet. Wir müssen uns alles erarbeiten, sonst geht es schief", warnt Rettig.
Gerüchte um Traore
Derweil machen im Internet wieder Gerüchte die Runde. So soll der Bundesligist VfL Wolfsburg angeblich an Ibrahima Traore interessiert sein. Rettig weiß von nichts: "Bei mir hat keiner angerufen. Es freut mich, wenn unsere Spieler gehandelt werden. Das zeigt, dass sie gute Leistungen bringen. Für mich hat sich früher keiner interessiert." Wolfgang Langner
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