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  4. FC Augsburg: FCA-Chefs Markus Krapf und Michael Ströll: "Wir haben kein Gewaltproblem"

FC Augsburg
23.03.2024

FCA-Chefs Markus Krapf und Michael Ströll: "Wir haben kein Gewaltproblem"

FCA-Präsident Markus Krapf (links) und FCA-Geschäftsführer Michael Ströll nehmen zu brisanten Themen abseits des sportlichen Geschehens Stellung.
Foto: Ulrich Wagner (2)

Beim FCA beschäftigen unangenehme Themen Geschäftsführer Ströll und Präsident Krapf. Ein Gespräch über den verhinderten DFL-Investor, diffamierende Banner und Pyrotechnik.

Herr Krapf, Herr Ströll, vier Siege in den jüngsten vier Spielen. Die Euphorie rund um den FC Augsburg ist derzeit groß. Auch bei Ihnen?

Markus Krapf: Es ist eine schöne Momentaufnahme. Euphorie ist super und hilft uns. Wir wissen aber auch, wie schnell es wieder in die andere Richtung gehen und wie sich das auch wieder ändern kann. Deswegen finde ich es gut, dass wir nicht auf die Bremse treten. Zugleich aber alles realistisch einschätzen.

Michael Ströll: Wir dürfen nicht vergessen, woher wir kommen und wo wir zum Ende der vergangenen Saison standen. Wenn wir in der Bundesliga frühzeitig den Klassenerhalt realisieren, dann haben wir sehr viel richtig gemacht. Da sind wir auf einem guten Weg.

Sportlicher Erfolg verbessert die wirtschaftliche Lage. Zuletzt scheiterte der geplante Investorendeal der Deutschen Fußball Liga (DFL). Wie sehen Sie das?

Ströll: Man hatte das Gefühl, dass Eigeninteressen in der Liga eine Rolle gespielt haben, um diesen Deal schnell über die Bühne zu bringen. Nach dem ersten Anlauf im Mai und der Kritik wurden vernünftige Anpassungen vorgenommen. Nachdem im November der Prozess ohne erkennbare Not so beschleunigt wurde, haben sich die Fans zur Wehr gesetzt. In Augsburg haben wir die Fans mitgenommen und offen unsere Meinung artikuliert. Den Prozess zu beenden, war eine folgerichtige Konsequenz, weil der politische und breite Wille nicht da war, unter diesen Umständen einen Investor mit ins Boot zu holen.

Sind Sie zufrieden, wie Ihr Verein das Thema behandelt hat?

Krapf: Selbst die Klubs fühlten sich von der DFL nicht immer bestens informiert. Wir waren uns im Präsidium und in der Geschäftsführung einig, dass wir im ersten Schritt mit Nein stimmen und uns beim zweiten Mal enthalten. Das haben wir offiziell geäußert.

Sind geheime Abstimmungen in der DFL die Regel?

Ströll: Bei Personalentscheidungen beispielsweise ja. Wir wussten vor der Abstimmung nicht, dass es vom Mutterverein Hannover 96 e. V. eine klare Weisung an Martin Kind als Vertreter der Tochtergesellschaft gab, mit Nein zu stimmen. In Summe hatte das dann alles ein G'schmäckle.

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Stichwort 50+1. Haben Sie sich an der Meinung Ihrer Mitglieder orientiert?

Krapf: Die Entscheidungen treffen die handelnden Personen in Präsidium und Geschäftsführung, wir werden uns bei wichtigen Entscheidungen von niemandem unter Druck setzen lassen. Wir haben mit Mitgliedern und Fans gesprochen, Dinge erläutert und unsere Einschätzung erklärt. Vorher hat uns Michael (Ströll, d. R.) über die Prozesse in der DFL informiert.

Ströll: Manche Themen lassen sich im Dialog ausräumen, bei anderen bleiben Meinungen unterschiedlich. Als Verantwortliche handeln wir immer im Sinne des Klubs. Wir wollten Alternativen aufgezeigt bekommen, ob es vielleicht nicht eine bessere Finanzierungsmöglichkeit für die DFL gibt. Die Investitionsnotwendigkeit ist da, aber wir hatten unseres Erachtens nicht genügend Informationen über Alternativen vorliegen. Daher haben wir uns schlussendlich enthalten.

Krapf: Wohl wissend, dass eine Enthaltung ein Nein bedeutet.

Kein Investor. Wie geht es weiter?

Ströll: In regionalen Formaten werden sich die Klubs in den nächsten Wochen erneut austauschen. Man muss hinterfragen, ob wirklich 700 Millionen investiert werden müssen oder ob auch 500 reichen. Wir sind überzeugt, dass es Möglichkeiten gibt, Gelder ohne Fremdkapital in die DFL zu holen. Zum Beispiel über ein Namensrecht, wie es jetzt auch die Ligue 1 umgesetzt hat.

Worin muss die DFL investieren?

Ströll: In die Digitalisierung des Produkts. Wir wollen unter anderem eine Plattform schaffen, auf der wir die Bundesliga international auf direktem Weg vermarkten können. Vor allem die Engländer, aber auch die Spanier und Italiener sind uns beim Thema internationale Präsenz weit voraus.

Braucht der FCA diese Plattform?

Krapf: Es geht nicht immer nur darum, was der FCA braucht, sondern auch um den Solidaritätsgedanken. Wir hatten beispielweise in Südkorea viel positive Resonanz erhalten durch unsere südkoreanischen Spieler, woran man sehen kann, dass auch für den FCA Internationalisierung wertvoll sein kann. Wenn Menschen im Ausland den FCA sehen wollen, können sie das dann zukünftig mit einem Klick tun.

Ströll: Wir haben mit Bayern München und Borussia Dortmund international zwei Aushängeschilder. Wenn wir zusätzlich die Bundesliga im Ausland präsenter machen können, ist es auch die solidarische Verpflichtung des FCA, unseren Beitrag zu leisten.

Die aktive Fanszene kritisiert diese Form der Kommerzialisierung.

Krapf: Ja, aber das ist auch eine Art von Solidarität. Wenn wir diese in der DFL von den großen Klubs einfordern, müssen wir auch auf ihre Bedürfnisse eingehen.

Täuscht es, dass die aktive Fanszene in Augsburg großen Einfluss hat?

Krapf: Die aktive Fanszene war eine der wenigen Fangruppierungen, die sich von Anfang an für alle Themen interessiert und sich eingebracht hat. Aber es kann jeder zu einem der Vereinsabende kommen und seine Meinung äußern.

Es gibt nicht zu übersehende Reibungspunkte mit der aktiven Fanszene. Stichwort: Pyrotechnik.

Ströll: Wir als Vereinsverantwortliche sagen ganz klar, das ist dem Klub gegenüber schädlich, nicht nur aufgrund der Strafen.

Wie hoch ist der Betrag derzeit?

Ströll: Er liegt in dieser Saison bislang bei rund 166.000 Euro. Dem Verein entsteht dadurch nicht nur ein wirtschaftlicher Schaden. Es übernimmt keiner eine Garantie, dass nichts passiert. Aber wenn etwas passiert, dann sind auch hier beim FCA Verantwortliche in der Haftung. Manche sagen, Pyrotechnik gehört zum Stimmungsbild dazu. Ich sehe das anders. Es ist verboten, und deswegen gehen wir gegen Pyrotechnik im Rahmen unserer Möglichkeiten und im Zuge der Nachverfolgung vor. Aber man erlebt es Woche für Woche, egal, ob in Deutschland oder im Ausland, dass es Mittel und Wege gibt, diese Sachen ins Stadion einzuschleusen.

Auch als „normaler“ Fan wird man von oben bis unten kontrolliert.

Ströll: Es gibt viele, leider sehr kreative Wege, wie man das einschleusen kann. Den Intimbereich können und dürfen wir zum Beispiel nicht kontrollieren. Da sind uns rechtlich die Hände gebunden. Pyrotechnik in der Hosentasche würden wir sicher finden.

Krapf: Der Vorwurf, Ultras werden nicht kontrolliert, ist Quatsch.

Ströll: Stand heute ist es rechtlich nicht möglich, alles zu kontrollieren. Darum ist der Dialog, das Sensibilisieren ganz wichtig. Da dieses Verhalten dem Verein schadet.

Trägt dieser Dialog Früchte?

Krapf: Da treffen oft Ideologien auf Argumente. Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder sagen wir: Wir schmeißen die Uneinsichtigen aus dem Stadion. Oder wir finden genau diesen Kompromiss, der für alle noch tragbar ist. Das geht nur durch Kommunikation.

Aber es ist zu spüren, dass sich die Stimmung zwischen den Ultras und der Polizei verschlechtert hat.

Krapf: Diese Entwicklung ist kein reines Augsburger Thema. Wir als FCA haben hier in Augsburg eine sehr gute Zusammenarbeit mit der Polizei und den Behörden, verglichen mit anderen Standorten der Bundesliga.

Sehen das die Ultras auch so?

Ströll: Es ist ein bundesweites Thema, dass die Ultragruppierungen den Dialog mit der Polizei ablehnen. Das ist auch in Augsburg in den vergangenen Jahren gewachsen. Da gab es manchen Vorfall, das muss man auch klar adressieren. Wir als Verein sehen uns als Vermittler zwischen der aktiven Fanszene und den Behörden. Wir versuchen sehr aktiv, einen gemeinsamen Weg zu finden.

Aber kann der FCA Plakate wie „Bullenschweine raus aus den Stadien“ tolerieren?

Ströll: In den vergangenen Wochen waren Plakate Grenzüberschreitungen, die nicht akzeptabel sind. Das haben wir der Fanszene genauso mitgeteilt. Wir sind für Meinungsfreiheit im Stadion, das hat in den vergangenen Jahren auch sehr gut funktioniert. Wenn moralische Werte und Grenzen überschritten werden, dann werden wir das genau beobachten, im Zweifel reagieren und Konsequenzen ziehen. Aber wir sind überzeugt, dass wir im Dialog mit beiden Seiten die größte Chance haben, wieder ein besseres Miteinander hinzubekommen.

Welche Möglichkeiten hätte der Verein denn?

Ströll: Wir könnten die Spruchbänder kontrollieren und theoretisch nicht ins Stadion lassen.

Aber würde das nicht zu einer Konfrontation führen?

Krapf: Du kannst einen Dialog nicht bis zum Erbrechen führen. Irgendwann muss man klarmachen: Bis hierhin und nicht weiter.

Ströll: Das haben wir auch so artikuliert. Aber wir hier in Augsburg haben grundsätzlich ein sehr vernünftiges Verhältnis zur aktiven Fanszene. Die Plakate waren Einzelfälle und wir gehen davon aus, dass es Ausnahmefälle bleiben.

Die aktive Fanszene hatte durch kreativen Protest gegen den Investoren-Deal der DFL viele Sympathien erworben. Machen die Ultras nicht viel kaputt mit den Vorfällen in der letzten Zeit?

Krapf: Ich sehe es nicht so, dass es da gerade explodiert. Es gab jetzt geballt einige Vorfälle. Einige, die man nicht tolerieren kann, einige mit nachvollziehbaren Auslösern. Aber insgesamt ist die aktive Fanszene in Augsburg wirklich einzigartig. Wir haben 0,0 rechte Tendenzen. Das ist unbezahlbar in diesem Land. Und sie haben eine unglaublich soziale Ader, wie man an der Schwaben-Hilfe sieht. Natürlich ist das kein Argument, dass man bestimmte Aktionen durchgehen lässt. Aber ich glaube, dass dieser Dialog, den wir vom ersten Tag an angestoßen haben, und der gerade am Anfang nicht ganz einfach war, sich auszahlt und das Verständnis füreinander dadurch steigt.

Hat der FCA ein Gewaltproblem?

Ströll: Am Standort Augsburg haben wir kein Gewaltproblem. Das zeigen auch Statistiken. Wir hatten in den vergangenen Wochen ein paar Vorfälle, die nicht zu tolerieren sind. Denen gehen wir mit großer Sorgfalt und mit dem notwendigen Ernst nach. Wir versuchen, immer erst den Dialog zu suchen, aber auch im Zweifel mit Sanktionen zu reagieren, wenn das überhand nehmen sollte. 

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