FC Augsburg: Gute Nachrichten im heimischen Wohnzimmer
Der Kapitän des FC Augsburg, Uwe Möhrle, FCA Kapitän Möhrle freut sich über die Niederlage des FC St. Pauli, kritisiert aber auch die eigene Leistung in Koblenz. Von Herbert Schmoll
Uwe Möhrle ist kein Mann der lauten Töne. Ruhig, sachlich, aber auch sehr selbstkritisch analysierte der Kapitän des FC Augsburg am Samstagnachmittag in den Katakomben im Koblenzer Stadion am Oberwerth den 1:0-Sieg seiner Mannschaft und den Sprung des FC Augsburg für eine Nacht auf den zweiten Tabellenplatz.
Dass sich der FCA jetzt sogar zumindest für eine Woche auf einem direkten Aufstiegsplatz sonnen würde, daran wagte der Augsburger Abwehrchef in Koblenz gar nicht zu hoffen.
Doch seit Sonntagnachmittag ist dies Realität geworden. Der FC St. Pauli verlor im heimischen Stadion am Millerntor gegen Arminia Bielefeld mit 0:1. Uwe Möhrle hatte es sich zu Hause auf seiner Couch gemütlich gemacht und verfolgte die Partie am Bildschirm. Möhrle: "Für uns ist dieser Spieltag natürlich fast optimal verlaufen", freute er sich. Obwohl mit dem 1. FC Kaiserslautern der Tabellenführer im brisanten Südwestderby beim Karlsruher SC nichts anbrennen ließ und aus dem Wildpark mit einem 3:1-Sieg auch drei Punkte mit nach Hause auf den Betzenberg nahm. "Der FCK hat seine Krise schon hinter sich", glaubt Möhrle und sieht in dem ehemaligen Bundesligisten eh den Topfavoriten für den Aufstieg in die erste Bundesliga.
Sechs Punkte beträgt der Rückstand auf die Lauterer (53 Punkte), einen Zähler beträgt der Vorsprung des FCA (47) auf St. Pauli (46). Doch groß rechnen möchte Uwe Möhrle in dieser Phase der Meisterschaft sowieso nicht, noch stehen zehn Spieltage auf dem Plan. "Wir dürfen nicht auf die anderen blicken, müssen selbst sehen, dass wir die notwendigen Punkte holen."
Dass der FCA noch ins Aufstiegsrennen eingreifen kann, daran hatten nach dem 16. Spieltag Mitte Dezember nur die größten Optimisten geglaubt. Nach der 0:1-Niederlage des FC Augsburg bei 1860 München vergrößerte Spitzenreiter Kaiserslautern (39 Punkte) seinen Vorsprung auf Augsburg auf satte 14 Punkte. Hinter den Pfälzern rangierten der FC St. Pauli (33), Fortuna Düsseldorf (30), Arminia Bielefeld (29) und MSV Duisburg (28). Mit 25 Punkten folgte der FCA abgeschlagen auf dem sechsten Rang. Acht Spieltage sind seither vergangen, 22 Zähler hat der FCA seitdem erspielt und ist jetzt im Aufstiegsrennen mittendrin statt nur dabei.
Möhrle allerdings bleibt trotz des Höhenflugs mit beiden Beinen am Boden. Denn die Leistungen des Teams in den vergangenen Auswärtsspielen machten den Spielführer schon ziemlich nachdenklich. Schlafmützig habe man beim Abstiegskandidaten in Koblenz bis zur Pause agiert. "Nur gut, dass wir in der Defensive fast nichts zugelassen haben." Auch Andreas Rettig machte keine gute Miene zum schlechten Spiel. "Für eine Mannschaft, die ein klares Ziel vor Augen hat, war diese Leistung vor der Pause nicht in Ordnung", klagte der mit dem Auftritt, aber nicht mit dem Ergebnis unzufriedene Augsburger Manager.
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