Sadio Mané ist der Spieler, der dem FC Bayern nach Lewandowski gefehlt hat
Sadio Mané ist der aktuell wohl prominenteste Sportler Afrikas – und seit Saisonbeginn ein Spieler des FC Bayern. Dort soll er nicht nur sportlich überzeugen.
Es gehört zum Wesen des chronisch nervösen Fußballgeschäfts, dass jeder Millionentransfer mit der maximal möglichen Euphorie begrüßt wird. Das war auch bei Sadio Mané so, der beim stolzen FC Bayern für noch ein bisschen mehr Stolz gesorgt hat. Bayern-Präsident Herbert Hainer rühmte den 30-Jährigen als "Weltstar", Vorstandschef Oliver Kahn sieht im Senegalesen "einen Spieler, wie es sie nur ganz wenige auf der Welt gibt".
Mané soll für den FC Bayern nicht nur Tore schießen, sondern die Strahlkraft ersetzen, die von Robert Lewandowski bislang ausging. Was für ein Spieler Mané tatsächlich ist, wurde mit einem Blick auf dem FC Liverpool deutlich, für den der Stürmer sechs Jahre spielte. Jamie Carragher, eine Ikone des Vereins, trauerte dem Spieler nach Bekanntgabe des Wechsels öffentlich eine Träne nach. Mit Mané verlasse sein "Lieblingsspieler dieser Ära" den Verein. Mané sei, so schrieb Carragher mit einer Prise britischem Humor, "wartungsarm, leistungsfähig und nie verletzt".
Sadio Mané hat bislang nahezu alle Erwartungen beim FC Bayern erfüllt
Das war vor etwa zwei Monaten. Mittlerweile sind die ersten drei Spieltage in der Bundesliga vergangen – und bislang hat Mané nahezu alle dieser Vorschusslorbeeren gerechtfertigt. Der FC Bayern, der sich mit dem Außenstürmer ein neues, rasantes Offensivkonzept gegeben hat, hat nach drei Spielen drei Siege und ein Torverhältnis von 15:1. Drei dieser Treffer gehen auf das Konto von Mané. Damit steht er zusammen mit seinem Mitspieler und Shootingstar Jamal Musiala an der Spitze der Torschützenliste der Bundesliga. Dass der 19-jährige Musiala diesen Entwicklungsschritt gemacht hat, sieht mancher auch in Mané begründet: Der verkörpert den Hochgeschwindigkeitsfußball, der dem Teenager entgegenkommt – zum anderen gehört es zum bescheidenen Wesen des Stürmers, anderen Raum für Entwicklung zu lassen.
Dass Mané der aktuell wohl prominenteste Sportler Afrikas ist, hat an dieser Bescheidenheit nichts geändert. Der in armen Verhältnissen aufgewachsene Profi baut in seiner Heimat Schulen. Anfang des Jahres ermöglichte er es 50 senegalesischen Fans, zum Afrika-Cup-Halbfinale nach Kamerun zu fliegen. Über sein Privatleben lässt er so gut wie gar nichts an die Öffentlichkeit. Das muss auch nicht sein, solange Mané die Antworten auf dem Platz gibt. Idealerweise etwa im Bundesliga-Gipfel gegen Mönchengladbach am Samstagabend.
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