Razzia gegen Fußball-Hooligans in Nordrhein-Westfalen
SKE und BFE haben am Donnerstagmorgen eine Razzia gegen Fußball-Hooligans durchgeführt. In Nordrhein-Westfalen wurden 20 Wohnungen und ein Vereinsheim durchsucht.
Um 6.00 Uhr begann der Zugriff: Schwer bewaffnete Beamte des SEK (Sondereinsatzkommando) und BFE (Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit) stürmten am Donnerstagmorgen 20 Wohnungen in Nordrhein-Westfalen und das Vereinsheim der Ultras Gelsenkirchen. Der Einsatz stellte eine Razzia dar, welche sich rund um Fußball-Hooligans dreht. Hintergrund ist ein brutaler Überfall von Hooligans aus Dortmund und Essen auf Fans des FC Schalke 04.
Razzia gegen Fußball-Hooligans: Hooligans hatten Schalke-Fans attackiert
Vor gut zwei Wochen hatten sich in Gelsenkirchen schlimme Jagdszenen abgespielt. Im Morgengrauen waren Schalke-Fans überfallen worden, die in einem Bus die Reise nach Berlin antreten wollten. Dort spielte der FC Schalke 04 gegen Union Berlin. Die Männer trugen gelbe und rote Shirts und gingen mit einer enormen Brutalität vor. Es handelte sich laut Zeugenaussagen um über 100 Hooligans, die teils mit Baseballschlägern bewaffnet waren. Auch der Busfahrer wurde mit einem Baseballschläger niedergeschlagen und wurde von der Polizei blutüberströmt auf dem Boden liegend vorgefunden. Die Polizei hatte noch weitere Schwerverletzte vorgefunden. Andere tauchten später auch in den Notaufnahmen von Krankenhäusern auf.
Nun erfolgte der Zugriff des SEK und BFE ebenfalls im Morgengrauen. In Gladbeck im Kreis Recklinghausen sprengten die Beamten eine Haustür, trafen die Zielperson allerdings nicht an. Die Fahnder durchsuchten auch das Vereinsheim der Ultras Gelsenkirchen. Ergebnisse zur Razzia wurden zunächst nicht bekannt.
Razzia gegen Hooligans in Nordrhein-Westfalen: Polizei bildete Sonderkommission
Die Polizei Gelsenkirchen bildete nach dem Vorfall eine Sonderkommission. Sie ermittelte wegen gefährlicher Körperverletzung und schwerem Landfriedensbruch. Nun scheinen sie einige Erkenntnisse für einen Zugriff genutzt zu haben. Die Razzia richtete sich vor allem gegen mutmaßliche Hooligans der Ultras von Borussia Dortmund und Rot-Weiss Essen, aber auch gegen Ultras der Schalker. "Teilweise haben Schalker massiv auf bereits am Boden liegende Angreifer eingeschlagen und eingetreten, das lässt sich mit Notwehr nicht mehr begründen", zitiert die Bild einen Ermittler.