Standardimpfungen: Welche Argumente haben Gegner?
Krankheiten wie Masern sind hochansteckend - trotzdem lehnen einige Menschen Impfungen ab. Die Bundesregierung hat nun den Druck auf Impfgegner erhöht.
Die Bundesregierung verschärft die Regeln gegen Impfmuffel. Wogegen sollte in Deutschland eigentlich geimpft werden? Und weshalb verweigern sich einige Menschen? Drei Antworten auf drei Fragen.
Gegen welche Krankheiten soll in Deutschland geimpft werden?
Die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts nennt in ihrem Impfkalender 14 Standardimpfungen. Unter ihnen sind etwa Tetanus, Diphtherie, Hepatitis B, Rotaviren, aber auch Meningokokken C, Mumps, Masern, Röteln und die Influenza. Die meisten Impfungen werden laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im frühen Kindesalter durchgeführt. In Italien gilt seit kurzem eine Impfpflicht, die unter anderem Masern, Hirnhautentzündung, Tetanus, Kinderlähmung, Mumps, Keuchhusten und Windpocken umfasst.
Wie viele Menschen lassen sich in Deutschland impfen?
Die allermeisten. Laut BZgA haben rund 95 Prozent der Erstklässler wesentliche Grundimpfungen erhalten. Die Bundeszentrale betont, Infektionskrankheiten wie Masern oder Mumps seien alles andere als harmloser "Kinderkram". Eltern, die ihr Kind bewusst nicht impfen ließen, fügten ihm unter Umständen Schaden zu, sagte der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, im HR-Info-Radio. Mit der Verweigerung des Impfens gefährden diejenigen nicht nur sich selbst (oder ihr Kind), sondern die gesamte Gesellschaft - Krankheiten wie Masern sind schließlich ansteckend.
Wie argumentieren die Impfgegner?
Sie leugnen häufig die Wirksamkeit oder warnen vor den Risiken der Vielzahl an Impfungen. Laut Ständiger Impfkommission wurde in den vergangenen Jahren immer wieder darum gestritten, ob das Impfen Autismus, Diabetes oder Multiple Sklerose auslöse. Einen Nachweis dafür gibt es demnach allerdings nicht. Auch kritisieren die Gegner immer wieder, dass das Immunsystem der Kinder durch die vielen Impfungen überlastet sei. Thomas Fischbach hält dagegen: "Das Risiko, durch Nicht-Impfung zu Schaden zu kommen der gar zu sterben ist deutlich höher als ein etwaiges Impfschaden-Risiko. dpa
Lesen Sie auch:
Nachhaltiger Zähneputzen: 7 Dinge, die Sie wissen sollten
Psychotherapie: Welche Methode passt am besten zu mir?
Ängste, Depression oder psychosomatischen Erkrankung - eine Psychotherapie kann helfen. Aber wie findet man einen Therapeuten? Und welches Verfahren ist geeignet?
60/60-Regel und Mausohren: Was das Gehör von Kindern schützt
Von "Tatütata" auf der Straße bis zu "Boom!" im Computerspiel: Kinder und Jugendliche sind allerlei Lärm ausgesetzt. Wann der kritisch wird - und was Eltern tun können.
Zur täglichen Arbeit am Bildschirm: Welche Brille brauche ich?
Lässt ab Mitte 40 die Sehkraft nach, haben Beschäftigte zunehmend Probleme, wenn sie längere Zeit am Monitor arbeiten. Muss es dann gleich eine Gleitsichtbrille sein?
Mit Zuckerguss ins Wochenende
Jeden Freitag leckere Rezeptideen, Tipps und Tricks rund ums Backen.
Kostenlos Newsletter abonnierenVerdacht auf Demenz: 3 Tipps für den Termin bei Arzt oder Ärztin
Steckt hinter Vergesslichkeit im Alltag eine Demenzerkrankung? Das kann nur ein Arzt oder eine Ärztin feststellen. So bereiten sich Betroffene gut auf den Termin vor.
Wer sie braucht, wovor sie schützt: Fragen zur FSME-Impfung
Bald ist wieder Zeckenzeit - und Zecken können FSME übertragen. Vor dieser Form der Hirnhautentzündung kann eine Impfung schützen. Für wen ist sie sinnvoll?
Fitness fürs Hirn: Wer mehr erlebt, erinnert sich besser
Vergesslichkeit nervt - aber wenn wir verstehen, wie das Gedächtnis funktioniert, können wir es trainieren. Ein Experte erklärt, worauf es dabei ankommt.