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Beruf
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Ausbildung: Wie wird man Fachlehrer in Augsburg?

Mit 47 Jahren macht Kathrin Hähnel die Ausbildung zum Fachlehrer. Der 17-jährige Noah Stiegelmeier geht den gleichen Weg.
2 Bilder
Mit 47 Jahren macht Kathrin Hähnel die Ausbildung zum Fachlehrer. Der 17-jährige Noah Stiegelmeier geht den gleichen Weg.
Foto: Sylvia Ehrenreich

Kathrin Hähnel und Noah Stiegelmeier machen gerade beide die Ausbildung zum Fachlehrer in Augsburg. 30 Jahre Altersunterschied trennen sie.

Mit 43 Jahren noch einmal neu starten. Das Berufsleben resetten und auf Anfang stellen. Klingt mutig? Ist es auch. Kathrin Hähnel hat das vor knapp vier Jahren gemacht und sich für die Ausbildung zum Fachlehrer entschieden. Gemeinsam mit ihren meist jungen Mitstreitern erlernt sie das Rüstzeug für den Alltag in der Mittelschule.

Das gleiche Ziel vor Augen hat auch Noah Stiegelmeier. Mit seinen 17 Jahren ist er der Jüngste am Staatsinstitut für die Ausbildung von Fachlehrern. Sein Weg war klar vorgegeben – schließlich sind seine Eltern sowie Tante und Onkel ebenfalls Fachlehrer.

Fachlehrer: Mehr Berufung als Beruf

Kathrin Hähnel kommt dagegen aus einer ganz anderen Richtung: Sie studierte Bauingenieurswesen, schlug dann den „klassischen“ Weg mit Heirat, Kinder und Familie ein. 15 Jahre nahm sie nicht am Berufsleben teil. Nach der Trennung von ihrem Mann musste sie sich neu orientieren. „Ich wollte nicht in meinen alten Beruf zurück, sondern etwas Neues machen. Etwas, das mir wirklich Spaß macht“, sagt Hähnel. Erst habe sie über ein Studium der Sozialen Arbeit nachgedacht, doch dann hatte ihre Schwester den Tipp mit der Ausbildung zum Fachlehrer. „Sie hat mich damals angerufen und gefragt, warum ich keinen Fachlehrer mache“, erinnert sich Hähnel.

Warum eigentlich nicht, dachte sie sich schließlich und bewarb sich beim Staatsinstitut in Augsburg. Nach der Bewerbung wurde sie zum Eignungstest eingeladen. „Ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl und war sehr glücklich, als ich die Zusage bekam“, erzählt Hähnel.

Du oder Sie? Was ist die richtige Ansprache?

Auch Noah Stiegelmeier hat sich über seinen Platz am Institut sehr gefreut. Ihm ist bewusst, dass er mit seinen 17 Jahren deutlich näher an den Schülern der Mittelschule ist als manch anderer seiner Kommilitonen. Er sieht dies aber nicht als Nachteil: „Aktuell sind wir im Praktikum und dort lernen wir mit Neuntklässlern für den QA. Die Schüler trauen sich, mich mehr zu fragen, weil die Hemmschwelle niedriger ist“, sagt Noah Stiegelmeier. Noch duzen sie ihn, doch beim nächsten Praktikum will er das ändern. „In dieser Schule habe ich das Du angeboten, weil es für mich noch total komisch ist, dass man mich siezt. Doch ich weiß, dass ich das beim nächsten Mal nicht mehr machen sollte. Schließlich bin ich eine Respektsperson“, erklärt er.

Kathrin Hähnel stimmt seiner Entscheidung voll zu. Sie weiß, dass das Verhältnis zu den Schülern nicht kumpelhaft sein darf. „Eine Lehrerpersönlichkeit mit Durchsetzungsvermögen ist in diesem Beruf extrem wichtig“, betont sie. Hier ist ihr Alter ein großer Vorteil. Mit ihrer Lebenserfahrung macht ihr so schnell kein Schüler etwas vor. Das Alter schafft außerdem eine gewisse Distanz. Distanz, die gut ist, wie Hähnel findet.

Erfahrungen sammeln als angehender Fachlehrer in Augsburg

Und trotzdem möchte sie nah an den Schülern sein, sie erreichen. Das kann sie am besten über interessante Inhalte, die sie im Unterricht vermittelt. Praxisnahe Methodik lernen die angehenden Fachlehrer während ihrer vierjährigen Ausbildung. Hier werden Theorie und Praxis eng miteinander verbunden gelehrt. Das ist auch Institutsleiter Ernst Kröner sehr wichtig. Der Unterricht findet dabei in kleinen Gruppen statt. Die Betreuung durch die Dozenten ist sehr persönlich und engmaschig. „Wir kennen unsere Studierenden beim Namen und wissen, wo ihre Stärken, aber auch ihre Schwächen liegen“, sagt er. „Während der Ausbildung fördern und fordern wir sie sowohl im fachlichen als auch im pädagogischen Bereich.“ Dabei legen sich die Studierenden am Anfang der Ausbildung fest, ob sie den Kunst- oder Sportzweig wählen möchten. Obligatorisch für alle ist die technische Ausrichtung. Dort lernen sie alles rund um die Themen Werken, Technisches Zeichnen und Informationstechnik. Die gute Betreuung wissen sowohl Hähnel als auch Stiegelmeier sehr zu schätzen. Hier sind sie nicht einer von vielen, sondern werden als Individuum wahrgenommen.

Feedback kommt von den eigenen Kindern

Hähnel erinnert sich gern an ihren Einstieg ins Studium zurück: „Nach 15 Jahren Erziehen war ich froh, wieder lernen zu dürfen. Ich habe alles wie ein Schwamm aufgesaugt.“ Dabei war der Anfang schwer. „30 Jahre war ich aus der Schule raus, Prüfungssituationen waren für mich total ungewohnt.“ Die neuen Aufgaben haben sie gefordert und zu Höchstleistungen angetrieben. Feedback erhält sie nicht nur von den Dozenten, sondern auch von ihren eigenen Kindern. Diese besuchen die achte und zehnte Klasse und geben durchaus kritische Einschätzungen zu den Unterrichtsideen ihrer Mutter. „Oft bringen sie mich auch erst auf Möglichkeiten, den Unterricht zu gestalten. Da kann es dann schon einmal passieren, dass ich meine bisherige Planung über den Haufen werfe und neu beginne“, berichtet Hähnel. „Die Erwachsenenperspektive zu verlassen und Dinge in einem anderen Licht zu sehen, ist manchmal ganz aufschlussreich.“

Vermittler zwischen Dozenten und Studierenden

Den Altersunterschied in der Klasse merkt Hähnel kaum. Sie seien eine ganz normale Gruppe. Sie spüre allerdings, dass die Dozenten sie auf eine andere Art wahrnehmen. Die Gesprächsebene sei eine andere und auch das Vorwissen, das sie hat, wird gerne genutzt, wenn sich sonst keiner in der Klasse zu einem bestimmten Thema meldet. „Oft fungiere ich auch als Vermittler zwischen Dozenten und Studierenden“, verrät Hähnel und fügt mit einem Lachen hinzu: „Meine Kommilitonen nennen mich häufig auch liebevoll Mama. Das werde ich schon vermissen, wenn wir fertig sind.“

Dass die vier Jahre Ausbildung sehr anstrengend waren, daraus macht Hähnel kein Geheimnis. Mit 38 Wochenstunden handelt es sich dabei um eine Vollzeitausbildung – ohne Gehalt. „Meine Tage sind in der Regel 16 Stunden lang. Von halb sechs in der Früh bis nachts um halb zwölf arbeite ich durch. Vieles für die Fachlehrerausbildung mache ich erst nachts, wenn meine Kinder im Bett sind“, erzählt sie.

Schritt für Schritt Richtung Zukunft

Für Noah ist der Weg nicht ganz so steinig. Nach seinem Abschluss an der Realschule hat er sich klassisch für den nächsten Schritt in seiner beruflichen Laufbahn entschieden. Wenn alles gut läuft, ist er mit 21 Jahren fertig und hat sein Erstes Staatsexamen in der Tasche. Dann geht es für zwei Jahre ins Referendariat, das er dann mit dem zweiten Examen abschließen kann. Wenn alles passt, bekommt er eine Planstelle beim Staat und wird verbeamtet.

Diese Möglichkeit gibt es für Hähnel nicht mehr. Die Altersobergrenze liegt bei 45 Jahren. Sie kann nur noch in ein Angestelltenverhältnis aufgenommen werden. „Ich bin fachlich gut, habe eine Lehrerpersönlichkeit, deshalb habe ich keine Angst, einen Job zu finden. Mittelschulen suchen immer und ich habe meinen Traumberuf gefunden“, sagt sie selbstbewusst.

Dieser Artikel stammt aus unserer Beilage "2020 - Was in der Region zählt." Hier finden Sie weitere spannende Texte zum Thema Zahlen.

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