Jeder trauert anders
Der Tod eines Menschen ist für Angehörige und Freunde auch ein tiefer Einschnitt ins eigene Leben. Verdrängung hilft nicht weiter - Experten raten, sich der eigenen Trauer zu stellen, um sie zu bewältigen und Hilfe in Anspruch zu nehmen.
"Je intensiver die Beziehung war, desto komplizierter ist die Trauer", erläutert Prof. Konrad Baumgartner, katholischer Theologe und Trauerexperte.
Zunächst sei die Reaktion auf die Todesnachricht oft ein Schock, erläutert Baumgartner. Daran schließe sich häufig eine "kontrollierte Phase" an: Die Angehörigen müssen sich um vieles kümmern, etwa um die Organisation der Beerdigung, für die Trauer bleibt oft wenig Raum.
"Wenn die Beerdigung vorbei ist, geht es dann bei den Angehörigen richtig los", so der Trauerexperte. Selbstzweifel, quälende Gedanken stellen sich ein "bis dahin, dass jemand nachsterben möchte". Das Risiko, nach dem Tod etwa des Partners ebenfalls zu sterben, ist tatsächlich dreimal so hoch wie sonst. Auch die Krankheitsanfälligkeit ist erhöht. Vor allem Depressionen sind zu beobachten.
All diese Phänomene lassen sich jedoch nicht verallgemeinern. "Jeder trauert auf seine Art und Weise", sagt Prof. Randolph Ochsmann, Psychologe und Mitarbeiter des Arbeitskreises Thanatologie - der Lehre vom Tod.
Die früher in Beratung und Seelsorge übliche Einteilung der Trauer in aufeinander folgende Phasen lehnen Experten mittlerweile weitgehend ab: Ein Trauerprozess verläuft nicht nach einem festen Schema. Niemand sollte daher von den Angehörigen eine bestimmte Reaktion auf den Todesfall einfordern.
Dennoch hat der Trauerprozess ein bestimmtes Ziel. "Es geht darum, das eigene Leben fortzusetzen, ohne durch den Verlust beeinträchtigt oder gelähmt zu werden", erläutert Prof. Ochsmann. Die Hinterbliebenen müssten dem Verstorbenen einen neuen Platz in ihrem Leben zuweisen.
Zur Bewältigung der Trauer ist es nach Ansicht der Experten hilfreich, den Toten noch einmal zu sehen. Viele Krankenhäuser und Bestatter ermöglichen es mittlerweile, noch einen letzten Blick auf den Verstorbenen zu werfen oder ihn zu berühren. Ängste davor seien unbegründet: "Die Fantasie ist oft schlimmer als die Realität."
Immer mehr Bestatter, Kirchengemeinden oder Therapeuten bieten auch so genannte Trauergruppen an. "Die kommen dann fünf bis sechs Mal zusammen", erläutert Prof. Baumgartner. Bewährt sind solche Selbsthilfegruppen gerade bei besonderen Todesfällen wie etwa gestorbenen Kindern.
Aber auch Freunde können Trauernden bei der Verarbeitung des Verlustes helfen. Alles, was man das erste Mal ohne den Toten tun muss, ist schwer. An Weihnachten oder Geburtstagen sollten Freunde und Angehörige deshalb besonders sensibel sein. Man solle sich zwar nicht aufdrängen, aber ein Zeichen geben, so Prof. Baumgartner: "Wenn du mich brauchst, bin ich da."
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