Studie: Was Deutsche in der Freizeit tun
Das Smartphone ist kaum mehr wegzudenken. Eine Studie zeigt jetzt, wie die Deutschen am liebsten ihre Freizeit verbringen - und wie nicht.
Bei den liebsten Freizeitbeschäftigungen der Deutschen sind Smartphone und Internet nach einer neuen Studie die Gewinner der vergangenen fünf Jahre. Auf der Strecke bleiben dagegen immer häufiger echte Sozialkontakte wie Besuche bei den Großeltern oder Treffen mit Freunden.
Das geht aus der repräsentativen Studie Freizeit-Monitor hervor, die in Berlin vorgestellt wurde. Danach hat der Freizeitstress in Deutschland weiter zugenommen. Denn je mehr Optionen es gebe, desto häufiger würden sie auch nachgefragt, sagte Ulrich Reinhardt, wissenschaftlicher Leiter der Untersuchung. Dazu komme die Tendenz, andere in sozialen Netzwerken mit Selfies über Freizeiterlebnisse zu informieren.
Viel Auswahl, wenig Glück
Glücklich seien viele Bundesbürger mit dieser Rastlosigkeit allerdings nicht. Viele wünschten sich mehr Ruhe sowie mehr Zeit für sich selbst und andere.
Nach Berechnungen der Stiftung haben die Deutschen im Schnitt rund vier Stunden Freizeit am Tag. Pro Jahr seien es rund 2500 Stunden. Bei der vergangenen Befragung im Jahr 2016 waren die liebsten Beschäftigungen Fernsehen, Radio hören und Telefonieren.
Musizieren, Malen und Dichten zählen der aktuellen Studie zufolge in Deutschland zu den unbeliebtesten Freizeitbeschäftigungen. Sie stehen auf der sogenannten "Schwarze Liste", die aufzählt, was die Mehrheit niemals in ihrer Freizeit macht. Angeführt wird die Liste vom Spielhallenbesuch (89 Prozent). Musizieren, Dichten und Malen sowie E-Book-Lesen folgen auf Platz zwei (alle mit 78 Prozent).
Campen und Kultur
Rund drei Viertel der Befragten gaben darüber hinaus an, niemals zu campen (75 Prozent) oder ein Fitnessstudio zu besuchen (73 Prozent). Unbeliebt waren auch Handarbeiten und Stammtische - jeweils 69 Prozent der Interviewten nutzten keine Mußestunden dafür. Und 58 Prozent gingen nie ins Theater, in die Oper oder in ein Konzert.
Für die aktuelle Studie ließ die Stiftung für Zukunftsfragen im Juli rund 2000 Bundesbürger ab 14 Jahren danach befragen, wie sie ihre Freizeit verbringen. Den Monitor gibt es seit 1993. Seit mehr als 20 Jahren führt das Fernsehen die Hitliste an, die meisten Zuwächse gibt es heute aber bei den neuen Medien. Hinter der Stiftung für Zukunftsfragen steht das Tabakunternehmen British American Tobacco. (dpa)
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