Wissen, wo mein Essen herkommt
Hofläden, Wochenmärkte, Direktvermarkter, Metzgereien, Bäckereien – hier vor Ort gibt es gute Lebensmittel für gutes Essen
Von Bianca Herker
Heuer ist ein gutes Jahr. Die Apfel-, Birnen- und Zwetschgenbäume hängen voll mit Früchten. Marmelade, Kompott, Kuchen, Datschi – all diese Leckereien wandern jetzt auf den Teller und umgehend in den Mund. Und dann erst die köstlichen Kürbis-Rezepte! Lasagne, Suppe, Auflauf, gebraten oder als Chips – ja, so lässt es sich kulinarisch leben.
Gerade jetzt im ausklingenden Sommer und beginnenden Herbst steht uns die Fülle der Natur vor Augen. Was für ein Segen! Und all diese wertvollen Lebensmittel können wir fast schon direkt vom Feld kaufen, zubereiten und genießen.
Vielfalt kaufen und genießen
Möglich machen das die regionalen Erzeuger und Produzenten, Hofläden, Wochenmärkte und Direktvermarkter im Landkreis und der Nachbarschaft. Bäcker verarbeiten das Korn weiter zu Semmeln, Broten und süßem Gebäck. Restaurants kochen immer mehr mit heimischem Gemüse und arbeiten mit den Metzgern vor Ort zusammen.
Klare Vorteile
Die Vorteile liegen klar auf der Hand: hohe Qualität und Frische, kurze Transportwege, kaum Lagerzeiten und Transparenz – von der Herstellung über die Ernte bis hin zur Verarbeitung. Mit dem Einkauf vor Ort unterstützt man die regionalen Erzeuger und die heimische Landwirtschaft.
Vielfalt ist wichtig. Das zeigt das Beispiel der Schwäbischen „Alb-Leisa“ – einer alten, fast gänzlich ausgestorbenen Linsensorte von der schwäbischen Alb. Sie wurde erst 2006 in der Wawilow-Saatgutbank in St. Petersburg in Russland wiederentdeckt. Heute werden die Linsen von den schwäbischen Bauern wieder angebaut und geerntet.
Respekt für Fleischesser und Vegetarier
Die Vielfalt und Fülle an Lebensmitteln, die uns in der heutigen Überfluss-Gesellschaft zur Verfügung stehen, sind immens. Wer sich rein vegetarisch ernähren möchte findet viele tolle Produkte von heimischen Erzeugern. Auch in den Restaurants gehört es heute zum Standard, fleischlose oder sogar vegane Gerichte auf der Speisekarte anzubieten.
Wer diese Entscheidung für sich getroffen hat, ist zu respektieren. Im Umkehrschluss dürfen Menschen allerdings auch Fleisch essen, wenn sie sich dafür entschieden haben.
Wenn Fleisch, dann gutes Fleisch
Wissen wo es herkommt, das ist für viele Fleisch- und Wurstliebhaber ein wichtiges Thema. Ja, für unser Schnitzel müssen Tiere sterben, das muss man sich bewusst machen. Als Verbraucher sollte man von daher umso mehr auf die Herkunft des Fleisches und die Haltung der Tiere achten. Auch wenn sie geschlachtet werden, sollen sie bis dahin ein schönes, artgerechtes und naturnahes Leben haben.
Die Metzger vor Ort können Auskunft geben. Und sie verarbeiten das Fleisch respektvoll und nach alter Handwerks-Tradition weiter – nicht, wie das Billig-Hackfleisch aus dem Discounter.
Bewusster Genuss bedeutet Achtung von Tierwohl
Das Thema Tierschutz ist hier ein ganz entscheidendes. Kupierte Ferkelschwänze, Gänsestopfleber, Kükenschreddern – das sind Grausamkeiten, denen ein Ende bereitet gehört – das ist die Meinung von immer mehr Menschen, die sich bewusst für Fleisch von Tieren aus artgerechter Haltung entscheiden. Und das ist gut so!
Dabei muss es nicht immer bio sein – regional heißt qualitativ hochwertig, fair, frisch. Damit ist schon viel gewonnen.
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