Diskussion um Buttenwiesens Sondergebiet
Rudolf Vogler und Johann Bröll warnen vor Belastung zu vieler Windräder
Wertingen Die Gemeinde Buttenwiesen will ein Sondergebiet „Windpark am Hirschbacher Weg“ südlich von Wortelstetten ausweisen. Die Wertinger Stadträte wurden um eine Stellungnahme im Rahmen der förmlichen Beteiligung gebeten.
Vier Räte wandten sich gegen die Pläne der Nachbarn, obwohl die Abstimmung sich um eine reine Routineangelegenheit handelte und laut Bürgermeister Willy Lehmeier die Verneinung auch keinerlei rechtliche Auswirkung hat.
Hinzu kommt, dass die Buttenwiesener ihre möglichen Windkraftflächen laut Bauamtsleiter Johann Meitinger sogar um geschätzte 60 Hektar auf nur noch 91,7 Hektar reduzieren werden.
Die Gegner der Buttenwiesener Windkraft-Pläne ließen sich mit der Reduzierung keineswegs zufriedenstellen.
Sie machten Front gegen die ihrer Meinung nach überzogenen Pläne im Norden. Rudi Vogler, der nicht stimmberechtigte Hirschbacher Ortssprecher und einer der rührigsten Gegner der ortsnahen Ansiedlung von Windrädern im Wertinger Norden, kritisierte die künftigen Möglichkeiten: „Wenn es bei einem Abstand von nur 800 Metern der Windräder von der Wohnbebauung bleibt, dann befürchten wir, dass in unserem Raum 20 bis 30 Windräder entstehen könnten!“
Vogler stellte eindringlich dar, dass von diesem Riesenwindpark Hirschbach, Hohenreichen, Possenried, aber auch das zu Buttenwiesen zählende Wortelstetten betroffen wären.
Zweiter Bürgermeister Johann Bröll warnte wie Vogler, wenn auch mit anderen Zahlen: „20 Windräder – das gibt es in dieser Konzentration sonst nirgends. Was da abläuft, das sprengt alle Grenzen!“ Wie viele Windräder werden entstehen? Bürgermeister Lehmeier verwies darauf, dass derzeit dazu keine realistische Aussage getroffen werden könne: „Es ist alles im Fluss. Die Förderungen sollen zurückgenommen werden, die Abstände könnten sich erhöhen...“
Ludwig Klingler fand die Diskussion unangebracht und meinte: „So bekommen wir die Energiewende niemals hin!“ Er argumentierte, man müsse den Bürger mitnehmen, aber nicht in eine Abwehrhaltung, sondern indem man ihn aufkläre. Dr. Herbert Nuber sprach das gut nachbarschaftliche Verhältnis zwischen den beiden Zusamtal-Gemeinden an und verwies darauf, dass die Nachbarn im Norden auf die Wertinger Pläne ja auch positiv reagiert hätten. Man solle deswegen positiv Stellung beziehen.
Alfred Schneid erinnerte an den Jahre zurückliegenden Versuch der Wertinger, die Windflächen-Probleme durch interkommunale Zusammenarbeit zu lösen. Das sei leider gescheitert.
Wie er selbst angab, sei bei diesem Versuch allerdings Buttenwiesen nicht mit im Boot gewesen. Dr. Johann Popp wies darauf hin, dass er in Zweifel komme, wie er abstimmen solle, denn zur Entscheidung stehe ja eine Reduzierung der Windkraftflächen in Buttenwiesen. Tatsächlich hat diese Reduzierung nichts zu tun mit einer Rücksichtnahme auf die Bürger in den benachbarten Dörfern, sondern – so hieß es im Stadtrat – mit Bestimmungen des Regionalplans, die mit den Buttenwiesener Wünschen nicht konform waren.
Das Buttenwiesener Windkraft- Sondergebiet liegt an der Grenze zum südlichen Nachbarn Wertingen.
In diesem Raum haben auch die Wertinger selbst nach langen Voruntersuchungen vier benachbarte Flächen für eigene Windkraft-Investoren festgelegt.
Rudolf Vogler wie Johann Bröll hatten bereits wiederholt bei früheren Gelegenheiten darauf hingewiesen, dass die Windkraftpläne beider Kommunen zu einer Belastung der Menschen im Wertinger Norden und Buttenwiesener Süden führen könnten. (ews)
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