Alfred Sigg: "Das Zusamtal ist wie eine Frau, die von innen heraus schön ist"
Plus Alfred Sigg, der ehemalige Zweite Bürgermeister Wertingens, feiert am Montag den 80. Geburtstag. Sein Humor ist legendär. Zwei Entwicklungen bereiten ihm Sorgen.
Bei langweiligen offiziellen Anlässen haben früher viele Menschen darauf gewartet, dass Sie am Ende noch für eine humorvolle Auflockerung sorgen. Das ist auch nach Ihrem Ausscheiden aus der Kommunalpolitik so.
Alfred Sigg: Die meisten Vorträge und Festreden sind ja sehr trocken. Da haben viele von mir eine Pointe erwartet. Ich hatte da ein Schlüsselerlebnis. In Paris tagte einmal der Weltkirchenrat. Ein armenischer Patriarch sprach ein Grußwort, und ein evangelischer Bischof aus Deutschland übersetzte dies, weil kein Übersetzer da war, auf Französisch. Das Erstaunen war groß, dass der Bischof Armenisch verstand. Der wiederum sagte, er spreche zwar nicht Armenisch, aber er kenne den Inhalt dieser Ansprachen. Das war für mich Anlass, Reden immer mit einer "wahren Begebenheit" zu würzen.
Sie waren bis 2002 exakt 30 Jahre im Wertinger Stadtrat, und bis 2020, mit zwei Unterbrechungen, 36 Jahre lang Mitglied des Dillinger Kreistags. Bei der Verleihung der Ehrenbürgerwürde vor 20 Jahren wurden Ihre besonderen Verdienste als Grundstücksreferent des Wertinger Stadtrats herausgestellt. Warum denn das?
Sigg: Ich habe etwa 20 Jahre lang die Grundstücksgeschäfte für die Stadt erledigt. Wenn ich zum Verhandeln mit Landwirten rausgefahren bin, habe ich immer ein paar Flaschen Moscht mitgenommen. Dietrich Riesebeck, ein SPDler, war ein sehr guter Bürgermeister. Aber mit den Bauern hat man ihn nicht verhandeln lassen können. Da wäre oft sein Temperament mit ihm durchgegangen. Und er hätte womöglich bei Problemen mit Enteignung gedroht, was man nie tun sollte. So habe ich das erledigt. Wir wiesen ja in Wertingen ein Bau- und Gewerbegebiet nach dem anderen aus. Und einige sagten, dass die Wertinger Umgehung auf Moscht aufgebaut wäre. Als Rechtspfleger und Geschäftsleiter des Dillinger Amtsgerichts konnte mir niemand etwas vormachen.
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