Igel aufpäppeln, aufnehmen oder in Ruhe lassen? Das sagt eine Tierärztin
Plus Im Herbst sind einige Igel auf menschliche Hilfe angewiesen. Eine Zusamaltheimer Tierärztin klärt auf, was wir tun können, und warnt vor einer neuen Gefahr für die Tiere.
Jetzt im Herbst wollen viele Menschen Igeln helfen. Werden zu Ihnen in die Sprechstunde schon die ersten stacheligen Vierbeiner gebracht?
Katja von Schlippenbach: Ja. Momentan sind es noch gar nicht so viele, sondern nur vier bis fünf Stück am Tag. Anfang November steigt die Zahl schnell auf zehn. Heuer könnte es mehr Problemfälle geben, da der Sommer sehr trocken war.
Welche Tiere werden zu Ihnen und Ihren Kollegen gebracht?
von Schlippenbach: Kleine, dünne und schwächliche Igel. Anfang November sollten die Kleinen mindestens 500 Gramm wiegen, optimal wären 600 Gramm. Junge Igel, die Untergewicht haben, sind derzeit auch tagsüber unterwegs, um noch genügend Nahrung zu fressen. Zu uns in die Praxis werden aber auch sehr schwächliche Exemplare gebracht, die dann als Starthilfe eine Infusion bekommen. Oder kranke Tiere, die versorgt werden müssen.
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Wir haben einmal einen todkranken Igel gefunden und aufgenommen. Das wurde dann ein verrückter Winter. Der Igel hatte Zecken, Flöhe, einen schlimmen Hautpilz und Lungenwürmer. Bedeutet: Jeden Tag mehrmals Medikamente geben, den Igel einpinseln, Spezialfutter zubereiten, massenhaft verschmutzte Zeitungen entsorgen und das alles in Schutzkleidung, da der Pilz ansteckend war. Ehrlich gesagt, waren wir irgendwann echt mit den Nerven runter, zumal wir zwei Katzen haben, die wegen Ansteckungsgefahr nicht in die Nähe des kleinen Kerls durften und der Igel bissig war. Die Igelauffangstation hatte aber Aufnahmestopp und der Tierarzt wusste auch keinen Platz. Dort sagte man uns nur, dass man die Verantwortung halt tragen muss, wenn man ein Tier findet. Am Ende hat er überlebt und wir konnten ihn nach 7 Monaten Pflege in die Freiheit entlassen.