Sparkasse will kostenloses Girokonto abschaffen
Nach der erneuten Senkung des Leitzinses durch die EZB will die Sparkasse neue Einnahmequellen erschließen. Ist das das Ende des kostenlosen Girokontos?
Das Zinstief zwingt Deutschlands Sparkassen zum Drehen an der Kostenschraube. "Die Zeit von kostenlosen Girokonten ist vorbei", sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Georg Fahrenschon, am Dienstag einem Redetext zufolge in Frankfurt. "Alle Marktteilnehmer müssen angesichts der falschen Zinspolitik neue Ertragsquellen erschließen."
Die Sparkassen schlossen das Geschäftsjahr mit 2 Milliarden Überschuss ab
Im vergangenen Jahr konnten die 413 Sparkassen sinkende Zinsüberschüsse durch höhere Provisionsüberschüsse ausgleichen - besonders dank guter Geschäfte mit Wertpapieren. Der Vorsteuergewinn lag letztlich mit 4,6 Milliarden Euro um 200 Millionen Euro unter dem Wert von 2014. Unter dem Strich stand erneut ein Überschuss von rund 2,0 Milliarden Euro.
Zuwächse verbuchten die Institute bei Krediten wie bei Kundeneinlagen. Angesichts der niedrigen Zinsen sind Finanzierungen für Häuser und Wohnungen sehr gefragt. Schlechte Zeiten für Sparschweine
Sparkasse will durch Personalabbau und Filialschließung Kosten sparen
"Es ist aber angesichts der Zinspolitik der EZB klar, dass sich diese guten Ergebnisse in den nächsten Jahren nicht wiederholen werden", sagte Fahrenschon. "Die Sparkassen werden vielmehr unternehmerisch sehr stark gefordert werden."
Kosten senken wollen die Institute beim Personal. Im vergangenen Jahr wurden 6427 frei gewordene Stellen nicht wieder besetzt. Die Mitarbeiterzahl der Sparkassen sank auf 233 719. Dieser Trend werde sich fortsetzen. Das Filialnetz wurde weiter ausgedünnt: von knapp 14 900 auf 14 451 – inklusive Selbstbedienungspunkten. dpa/afp Sparkassen denken über Filialnetz nach
Was auf die Sparkassen und ihre Kunden zukommt
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Die Sparkassen sind doch heute schon mit Abstand die teuersten Kreditinstitute. Ich kann garnicht verstehen, dß sie trotzdem noch eine relativ große Kundschaft haben. Hätte ich mein Depot bei einer Sparkasse aus dem Raum Augsburg würde ich gegenüber einer Bank so um die 100€ bis 150€ pro Jahr mehr zahlen (Depotgebühren + Transaktionsgebühren).