Deutschland spart seit Finanzkrise 162 Milliarden Euro an Zinsen
Während der Eurokrise hat Deutschland profitiert und durch niedrige Zinsen offenbar Milliarden gespart. Das ergab eine Anfrage der Grünen an die Bundesregierung.
Seit Ausbruch der Finanzkrise 2008 hat der Bund nach einem Medienbericht insgesamt 162 Milliarden Euro an Zinsausgaben gespart. Der Bund habe zwischen 2008 und 2017 für den Schuldendienst Zinsausgaben von insgesamt 450,4 Milliarden Euro veranschlagt, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf ein Schreiben des Bundesfinanzministeriums. Dank niedriger Zinsen sei der Betrag aber viel niedriger ausgefallen: "Die Summe der nach Abschluss der Haushaltsjahre ausgewiesenen Beiträge der Jahre liegt bei 288 Milliarden Euro", schreibt Finanzstaatssekretärin Bettina Hagedorn (SPD) in einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen.
Deutschland spart im europäischen Vergleich am meisten
Der grüne Haushaltspolitiker Sven-Christian Kindler sagte: "Zehn Jahre Krise in Europa haben den deutschen Haushalt saniert. Während in anderen Ländern Europas die Krise herrscht, hat der deutsche Staat massiv von der Eurokrise profitiert." Allerdings haben auch die übrigen Euroländer stark von den Niedrigzinsen profitiert, wie neue Daten der Bundesbank zeigen, die dem Handelsblatt vorliegen.
Die Bundesbank hat berechnet, wie hoch die Ausgaben wären, wenn das Zinsniveau heute noch auf dem Stand von vor der Finanzkrise läge. Damals musste zum Beispiel Deutschland Anlegern noch mehr als vier Prozent Zinsen für Kredite zahlen. Dank niedrigerer Zinsen sparten die 19 Euro Länder - inklusive Deutschland - zwischen 2008 und 2017 Zinsen in Höhe von 1,15 Billionen Euro ein. Allein bei Frankreich waren es 275 Milliarden, bei Italien 216 Milliarden Euro. Nach diesem Ansatz hätte Deutschland sogar 294 Milliarden Euro gespart - und läge unter den Euro-Ländern damit an der Spitze. (dpa)
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