Bahn erhöht Preise deutlich
Mit dem Fahrplanwechsel werden Tickets im Regional- und Fernverkehr teurer.
Bahnfahren wird erneut teurer. Mit dem Winterfahrplan, der seit dem gestrigen Sonntag gilt, hat die Deutsche Bahn ihre Preise im Regional- und Fernverkehr zum Teil deutlich angehoben. Auch bei Sparangeboten, der Bahncard und Reservierungen gibt es Änderungen.
Reguläre Tickets Im Fernverkehr – also bei ICE, Intercity und Eurocity – steigen die Preise um durchschnittlich 3,9 Prozent. Im Nahverkehr erhöhten sich die Ticketpreise im Schnitt um 2,7 Prozent. Auch Wochen-, Monats- und Jahreskarten kosten ab sofort mehr.
Sparpreis-Angebote Ihre Sparpreis-Angebote im Fernverkehr dünnt die Bahn zwar etwas aus, viel ändert sich dabei aber nicht. Für Reisen in der 2. Klasse bis 250 Kilometer im ICE, Inter- oder Eurocity gibt es ein Sparticket weiterhin ab 19 Euro. Den Sparpreis für Fahrten über 250 Kilometer gibt es weiterhin ab 29 Euro in der zweiten Klasse und 49 Euro in der ersten Klasse.
Pauschalangebote Das Schönes-Wochenende-Ticket wird um einen Euro teurer. Auch verteuern sich einige Ländertickets, mit denen bis zu fünf Fahrgäste zusammen reisen können. Das gilt allerdings nicht für das Bayern-Ticket, das nach wie vor 29 Euro kostet.
Bahncard Auch für ihre Bahncard müssen die meisten Kunden künftig mehr zahlen. Die Bahncard 25 verteuert sich für die zweite Klasse von 57 auf 59 Euro, für die Bahncard 50 werden 240 statt 230 Euro fällig.
Reservierung Ab sofort kosten Sitzplatzreservierungen in der ersten und zweiten Klasse einheitlich vier Euro. Dabei ist es egal, auf welche Weise sie gebucht werden. Wer sich übers Internet oder am Automat seinen Platz sichert, muss nun deutlich mehr bezahlen. Dort kostete die Reservierung bisher 2,50 Euro. Im Reisezentrum oder am Telefon, wo bisher 4,50 Euro fällig wurden, wird die Sitzplatzreservierung etwas günstiger.
Die teils empfindlichen Preiserhöhungen hatte die Bahn bereits mit deutlich gestiegenen Personal- und Energiekosten begründet. „Einen Verzicht auf Preiserhöhungen kann man sich nicht jedes Jahr leisten“, hatte Bahn-Chef Rüdiger Grube bereits im September betont. Im vergangenen Jahr waren die Tarife im Fernverkehr ausnahmsweise stabil geblieben. Die Umstellung auf den Winterfahrplan, die rund 27000 Züge betrifft, ist nach Angaben der Deutschen Bahn am Wochenende reibungslos verlaufen.
Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel will die Bahn auch mit dem steuerfinanzierten Schienennetz mehr Geld verdienen: Nach einer internen Vorlage für den Aufsichtsrat solle der Reinerlös aus dem Betrieb der Gleise bis zum Jahr 2016 von derzeit 320 Millionen Euro auf 848 Millionen Euro steigen. Das entspräche rund einem Drittel jener 2,5 Milliarden Euro, die aus dem Bundeshaushalt jährlich an die Bahn für den Erhalt von Gleisanlagen, Weichen und Steuerungstechnik fließen. Das EU-Parlament in Brüssel hatte dem Bericht zufolge erst vor wenigen Wochen ein geplantes Verbot solcher Gewinnabführungen fallen gelassen. afp/dpa/sok
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