Fitch: Rating-Agentur droht China und Japan mit Herabstufung
Die amerikanische Rating-Agentur Fitch will offenbar an eine Herabstufung der Bonität von China und Japan prüfen. Ausschlaggebend sind die Kommunal- beziehungsweise Staatsschulden.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, drohen China und Japan eine Herabstufung des Kredit-Ratings durch die amerikanische Agentur Fitch . Laut dem für die Asien-Pazifik-Region zuständige Fitch-Manager Andrew Colquhoun sind es im Fall von China die hohen Schulden der Kommunen sowie das Bankensystem, die Sorge bereiten. „Wenn die Probleme im Bankensektor in den kommenden zwölf bis 24 Monaten sich so oder noch schlimmer entwickeln wie wir es erwarten, dann würden wir dazu neigen, das Rating zu senken“, wird der Manager zitiert.
Vierthöchste Bonitäts-Stufe
Chinas Kredit-Rating liegt derzeit bei „AA -“, der vierthöchsten Bonitäts-Stufe. Ende 2010 soll China die Schulden der Kommunal- und Provinz-Regierungen mit 10,7 Billionen Yuan (etwa 1,2 Billionen Euro) angegeben haben.
Bei Japan sind es die Staatsschulden
Anders in Japan: Dort sind es die Schulden des Staates, die den Analysten missfallen. Colquhoun kritisierte gegenüber Reuters, dass es dort derzeit keinen "glaubwürdigen Plan zur Konsolidierung der Finanzen", gebe - der jedoch maßgeblich dafür sei, das derzeitige Rating aufrecht zu erhalten. Die Wahrscheinlichkeit einer Herabstufung betrage mehr als 50 Prozent.
Japan kämpft mit einem riesigen Schuldenberg, der zuletzt durch den Tsunami und die Reaktor-Katastrophe von Fukushima und die damit einhergehenden Hilfen nochmals anstieg Die Staatsschulden der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt liegen bei rund 3,6 Billionen Euro und sind damit doppelt so groß wie die Wirtschaftsleistung. Die beiden anderen führenden Agenturen, Standard & Poor's und Moody's, haben ihr Ranking für Japan zuletzt bereits zurückgestuft. AZ
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