Kabel Deutschland soll an die Börse
München (dpa) - Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland (KDG) soll an die Börse gebracht werden. Branchenkreise bestätigten der Deutschen Presse-Agentur dpa am Montag Medienberichte über entsprechende Pläne des Haupteigentümers Providence.
Die US-Beteiligungsgesellschaft wolle in den kommenden Jahren gemeinsam mit Investoren weiter am zu erwartenden Geschäftserfolg von KDG teilhaben und habe sich gegen einen Verkauf entschieden, hieß es. Kabel Deutschland äußerte sich am Montag in München nicht dazu.
Britische Medien hatten am Wochenende berichtet, dass Providence für KDG einen Börsengang plane, statt das Unternehmen zu verkaufen. Providence hatte 2003 zusammen mit anderen Investoren KDG von der Deutschen Telekom übernommen und hält heute rund 88 Prozent.
KDG versorgt in Deutschland rund 8,9 Millionen Haushalte in 13 Bundesländern. Zuletzt hatte es Spekulationen über den Verkauf von KDG gegeben. Mindestens fünf Interessenten sollen demnach Gebote in Höhe von je rund sechs Milliarden Euro für KDG abgegeben haben.
Den Berichten zufolge könnte Providence gut ein Viertel der Anteile an die Börse bringen wollen und plane damit rund eine Milliarde Euro einzuspielen. Die Finanzinstitute Morgan Stanley, Deutsche Bank, UBS und JP Morgan sollen mit dem Projekt betraut sein. Unklar sei noch der genaue Zeitplan des Börsengangs, der Schritt dazu solle aber möglicherweise noch in dieser Woche bekanntgegeben werden.
"Kabel-Gesellschaften sind in Sachen wirtschaftlicher Stabilität und Marktposition interessant", hieß es in Frankfurter Finanzkreisen zu den Plänen. Zudem könne ein Teilbörsengang ein guter Test für die weitere Investitionsbereitschaft des Marktes sein.
Kabel Deutschland will vor allem mit sogenannten Triple-Play- Diensten wachsen, einem Paket-Angebot aus Fernsehen und Radio, schnellen Internetanschlüssen und Telefonie über das Fernsehkabel.
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