Abschied vom Plastik in der Kantine
Immer mehr Firmen verbannen Einweggeschirr und Becher
Weniger Kaffeebecher, Strohhalme und Salatschalen aus Plastik: Große Unternehmen in Deutschland verzichten auf Einwegbehältnisse in ihren Kantinen und Kaffeeküchen. So ersetzt der Telefonkonzern Vodafone nach eigenen Angaben an all seinen Standorten hierzulande Kunststoff-Wegwerfprodukte wie Trinkbecher, Deckel, Rührstäbchen oder Strohhalme durch plastikfreie Alternativen. Auch Siemens, Sky und die Allianz teilten mit, den Einsatz solcher Produkte in den vergangenen Jahren stark eingeschränkt zu haben.
Nur aus gutem Willen machen die Firmen das aber nicht, vielmehr folgen sie einem gesellschaftlichen Trend zu mehr Nachhaltigkeit. Außerdem kommen sie einem EU-Verbot zuvor, das voraussichtlich 2021 in Kraft treten wird und bestimmtes Einwegplastikgeschirr aus Handel und Gastronomie verbannt. Die Umweltorganisation Greenpeace begrüßte die Bemühungen der Wirtschaft, forderte aber noch weitere Schritte.
Besonders bei den umstrittenen Bechern für Kaffee zum Mitnehmen samt Plastikdeckeln gibt es den Unternehmen zufolge Fortschritte. Siemens und die Allianz verzichten in ihren Betriebsrestaurants komplett auf solche Becher. Damit spare man mehr als 700000 Einwegkaffeebecher pro Jahr, sagte Stefan Burghart, Gastronomie-Chef der Allianz in München. Auch Sky und Vodafone wollen sie komplett verbannen, bei der Telekom gibt es ein Pilotprojekt mit Mehrwegbechern.
Die Deutschland-Zentrale von Vodafone in Düsseldorf kommt inzwischen ganz ohne Einwegplastik aus, die weiteren Standorte sollen bald folgen. „Die Plastikartikel werden ersatzlos aus dem Sortiment genommen oder durch wiederverwertbare Materialien wie Bambus oder Holz ersetzt“, sagt ein Sprecher. Man werde im Jahr etwa 15 Tonnen weniger Plastikmüll verursachen als zuvor.
Der Pay-TV-Sender Sky will bis 2020 Einwegplastik verbannen. Bereits im vergangenen Jahr habe man knapp vier Tonnen Plastik eingespart, den Großteil in Kantinen. Einige Einwegprodukte könne man aber bisher nicht ersetzen, berichten verschiedene Firmen – weil das Angebot an plastikfreien Produkten fehle oder wegen hygienischer Vorschriften. David Schwarz, dpa
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