Warum der Diesel nur noch hinterher fährt
Eine Experten-Studie des Duisburger Center Automotive Research ergibt: Der Marktanteil des Diesel ist auf 29,2 Prozent gesunken.
Kunden kaufen immer weniger Diesel. Das geht aus einer Studie des Duisburger Center Automotive Research (CAR) hervor, die unserer Redaktion vorliegt. Im Juli 2020 waren demnach die Marktanteile der Selbstzünder mit 29,2 Prozent im deutschen Automarkt so niedrig wie seit 2009 nicht mehr, also während der Abwrackprämienzeit.
Damals wurden überdurchschnittlich viele Kleinwagen mit Benzinmotor gekauft, wie CAR-Direktor Ferdinand Dudenhöffer berichtet. Als die Abwrackprämie dann abgeschafft war, schaffte es Diesel zunächst zwar wieder auf sein damaliges Niveau von über 45 Prozent Marktanteil. Klammere man diese kleine Episode allerdings aus, analysiert Dudenhöffer, liege der Dieselanteil im Juli auf dem Niveau von 2000.
Branchen-Experte Ferdinand Dudenhöffer: Der Diesel ist zu teuer geworden
Der Branchenexperte nennt als Grund: „Für seine CO2-Bilanz ist der Diesel einfach zu teuer geworden. Deshalb wird er zum Auslaufmodell.“ Und das trotz jahrzehntelanger Steuersubventionen. Ändern werde sich das wohl nicht, denn wenn – wie geplant – die Steuern pro Tonne CO2 im Treibstoff steigen, wird Dieselkraftstoff im Vergleich zu Benzin teurer. Zudem hilft auch die E-Wende der Branche nicht. Der VW-Konzern habe sich längst „entdieselt“ und treibe massiv die Elektromobilität voran. Und selbst bei den Firmenwagen war der Marktanteil des Diesels bis zum Juli 2020 auf einen Anteil auf 45 Prozent eingebrochen.
Die Diskussion ist geschlossen.
Der Diesel-Verbrennungsmotor hat durchaus noch seine Berechtigung. Der zurückgegangene Marktanteil ist bekannterweise durch die negative Berichterstattung zustande gekommen. Moderne Dieselmotoren und zukünftig zu erwartende Weiterentwicklungen rechtfertigen in keinster Weise eine Abkehr von dieser Technologie. Entscheidend ist lediglich eine sachliche Betrachtungsweise für welchen Einsatzzweck er herangezogen werden sollte und eine vernünftige Darstellung der Fakten im Vergleich zu anderen Optionen für Fahrzeugantriebe. Hier ist sind der Redaktionen der Medien gefordert und müssen ihrer Verantwortung zu sachlichen Berichterstattung nachkommen.
Das ist auch die Meinung des Leiters des Deutschen Museums, Wolfgang Heckl.
Diese Entwicklung wäre zu begrüßen, wenn sie dem Klima und der deutschen Industrie nutzen würde. Aber tut sie das?