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Krieg in der Ukraine
14.03.2022

Wie London zur Hauptstadt der russischen Oligarchen wurde

Roman Abramowitsch, Noch-Eigentümer des Fußballklubs Chelsea, ist zur Symbolfigur einer Putin-hörigen Bande an russischen Milliardären geworden.
Foto: Martin Meissner, dpa

Die russischen Milliardäre kamen dank teurer "goldener Visa" ins Land. Lange schaute die Politik in Großbritannien weg. Das soll sich nun ändern.

Die Villa des Noch-Fußballklubbesitzers Roman Abramowitsch im klassizistischen Stil wirkt bei strahlendem Sonnenschein schon von außen imposant. Sie soll einen Wert von 125 Millionen Euro haben. Unbewohnt ist das Anwesen in Kensington Palace Gardens, einer exklusiven Straße im Zentrum Londons, in der auch viele Botschaften ihren Sitz haben, offenbar nicht. Ein Essenslieferant in oranger Kluft und einer gleichfarbigen Warmhaltebox auf dem Rücken brachte dieser Tage Mittagessen zu dem prunkvollen Bauwerk. Ein Mann in einer schwarzen Steppjacke nahm es entgegen.

 

Was wie eine harmlose Szene wirkt, hat durchaus Brisanz. Denn es könnte heißen, dass das Haus womöglich noch bewohnt oder zumindest bewacht wird. Und das, obwohl die britische Regierung den 55-Jährigen wegen seiner Nähe zu Putin mittlerweile auf die Sanktionsliste gesetzt hat. Das bedeutet, dass sein Vermögen in Großbritannien konfisziert werden soll, er nicht mehr einreisen darf und überdies Individuen und Unternehmen auf der Insel keine Geschäfte mehr mit ihm machen dürfen.

In anderen Worten: Niemand darf gegen Bezahlung bei ihm putzen, Klempnerarbeiten ausführen oder auf das Anwesen aufpassen. Gleiches gilt seit letztem Donnerstag für sechs weitere Russen, darunter der Unternehmer Oleg Deripaska, der einst als Russlands reichster Russe bezeichnet wurde, und Igor Setschin, Konzernchef des russischen Energiekonzerns Rosneft.

Oligarchen in Großbritannien werden zunehmend nervös

Oligarchen in Großbritannien und innerhalb der EU werden angesichts der nun angekündigten Maßnahmen zunehmend nervös. Einige versuchten in den vergangenen Tagen, ihre Riesenjachten in Sicherheit zu bringen, damit sie nicht beschlagnahmt werden. Zu ihnen gehört auch Abramowitsch, dessen Schiffe sich seit der Verkündigung der Sanktionen auf dem Meer befinden. Und auch unter reichen Russen in London, die sich eigentlich von Putin distanzieren, breitet sich zunehmend Nervosität aus. Viele denken mittlerweile darüber nach, ihre Anwesen zu verkaufen, bevor es zu spät ist.

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Trotz der Nervosität der Oligarchen gehen die Maßnahmen vielen Aktivistinnen und Aktivisten noch nicht weit genug, wie die Mitglieder der Kampagne „Kensington Against Dirty Money“, („Kensington gegen schmutziges Geld“) betonen. Sie fordern, dass Abramowitschs Anwesen schneller der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll, damit vorübergehend ukrainische Geflüchtete darin wohnen können.

Um auf dieses und weitere Anliegen aufmerksam zu machen, haben sich Mitglieder der Kampagne am vergangenen Freitag vor einem Anwesen in Thornwood Gardens vor Journalisten postiert, mit dabei eine alte Waschmaschine, in der Spielgeld gewaschen wird.

Entwurf gegen Wirtschaftkriminalität habe viele Schlupflöcher

Joe Powell, Mitbegründer der Bewegung, deutet auf einen modernen Wohnkomplex: „Sie wundern sich sicherlich nicht, wenn ich Ihnen sage, dass hier viele Gebäude leer stehen.“ Die Häuser seien wie Bilder oder eine Jacht nur Anlagen, für die man sich nicht interessiert. Und dies seien nur drei von geschätzt über 6000 Anwesen, deren Besitzer man nicht kenne.

Video: SID

Ein neues Gesetz zur Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität, das vergangene Woche im House of Lords debattiert wurde, soll das nun ändern. Offshore-Unternehmen, die Immobilien im Vereinigten Königreich besitzen, soll Transparenz auferlegt werden. Das heißt, es soll klar werden, wem genau die Anwesen gehören. Damit soll Putins „Mob aus Oligarchen und Kleptokraten“ der Garaus gemacht werden, sagte Innenministerin Priti Patel vergangene Woche.

Aktivist Powell begrüßte den Entwurf, betonte jedoch, dass er „viele Schlupflöcher hat“. Die Regierung müsse sicherstellen, dass die Informationen tatsächlich korrekt sind, betonte Rachel Davies von Transparency International, einer Nichtregierungsorganisation zur Bekämpfung von Korruption. Denn aktuell könne man ein Unternehmen unter einem falschen Namen gründen. „Niemand prüft, ob dieser tatsächlich stimmt.“

Russische Staatsbürger sind in vielen Vierteln Londons stark vertreten

Aus Sicht vieler Bewohner und Bewohnerinnen Kensingtons kommen viele der jetzt verhängten Maßnahmen deutlich zu spät: „Vor allem während der Pandemie fiel uns auf, in wie vielen Häusern abends keine Lichter brannten“, erzählt der 23-jährige Sam Dodgshon. Weil immer weniger Menschen in dem Bezirk leben, mussten Restaurants und Cafés schließen. Früher hätten sie hier eher wie in einem Dorf gelebt, als Gemeinschaft erinnert er sich. „Es bricht mir das Herz zu sehen, dass diese jetzt stirbt.“

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Derweil sitzt eine Frau mit einer imposanten braunen Pelzmütze und schwarzer Sonnenbrille vor einer Privatschule und wartet auf ihr Kind. In den Auslagen der nahen Läden liegen Uhren im Wert um 40.000 Euro. Ein Spaziergang durch das frühlingshaft anmutende Viertel Knightsbridge im Londoner Stadtbezirk Kensington und Chelsea, in dem sich auch das Nobelkaufhaus Harrods befindet, offenbart schnell: Wer hier wohnt, ist reich.

Neben wohlhabenden Briten besitzen hier Chinesen und Russen Häuser und Wohnungen, deren Wert nicht selten im zweistelligen Millionenbereich liegt. Tatsächlich sind russische Staatsbürger, die im Zuge des Kollapses der Sowjetunion reich wurden, in manchen Vierteln Londons so zahlreich vertreten, dass die britische Hauptstadt auch „Londongrad“, und einzelne Orte, wie im Falle des Eaton Square, „Roter Platz“ genannt werden.

"Goldene Visa": Staat hat nicht genau hingesehen

Unter den solventen Käufern aus dem Osten befinden sich auch viele Putin-nahe Oligarchen. Laut Rachel Davies von Transparency International ist in den vergangenen Jahren britisches Eigentum im Wert von mindestens 1,5 Milliarden Pfund an Russen verkauft worden, denen schmutzige Finanzgeschäfte vorgeworfen werden und die dem Kreml nahestehen. Und das ist wohl nur die Spitze des Eisbergs. Beobachtern zufolge konnten die Oligarchen die Anwesen nur deshalb erwerben, weil Immobilienmakler und Banken angesichts krimineller Machenschaften wegschauen oder gar dabei halfen, Geldwäsche zu betreiben.

Darüber hinaus hat der britische Staat bei der Vergabe „goldener Visa“ nicht genau hingeschaut. Sie ermöglichten es Geschäftsleuten, für die Zahlung von knapp 2,4 Millionen Euro einen beschleunigten Aufenthaltsstatus zu erlangen. Erst Mitte Februar wurde das „goldene Visum“ abgeschafft, als Reaktion auf den drohenden Krieg zwischen Russland und der Ukraine. Zu denjenigen, die so ihren Weg nach Großbritannien fanden, gehört der wohl bekannteste Oligarch in Großbritannien, eben Abramowitsch.

Alle Informationen zur Eskalation erfahren Sie jederzeit in unserem Live-Blog zum Ukraine-Konflikt.

Hören Sie sich dazu auch unseren Podcast an. Die Augsburgerin Tanja Hoggan-Kloubert spricht über die Angst um ihre Eltern in der Ukraine – und die überwältigende Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung.

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