Glücksspiel kann zur gefährlichen Sucht werden
Es muss nicht einmal die Hoffnung auf einen großen Geldgewinn sein, die Menschen zum Glücksspiel bringt. Schon die Ablenkung allein kann dazu führen, dass jemand süchtig wird.
Mit Glücksspiel wird oft Risiko einerseits, ein möglicher, hoher Gewinn andererseits verbunden. Sucht- und Sozialtherapeut Ulf Weidig weiß, dass es Süchtigen in der Regel aber nicht um das Geld geht, "sondern um das Erleben." Erste Erfolge geben Hoffnung auf neue Gewinne, die Schulden ausgleichen sollen. Doch so funktioniert das System nicht. Deshalb werden Glücksspielsüchtige häufig zu Dieben, die Arbeitgeber, Freunde oder Familie bestehlen, um erneut spielen gehen zu können.
Wie kann man Spielsüchtigen helfen?
Rund 3,5 Millionen Menschen in Deutschland haben nach einer Studie von 2011 Probleme mit Glücksspiel, etwa eine halbe Million ist süchtig. Eine Sucht gilt als psychische Störung. Auffällig sind bei solchen Spielsüchtigen, dass sie weder Zeit noch Geld haben, obwohl sie während einer geregelten Arbeitszeit eigentlich ein gutes Einkommen haben. Auch Stimmungsschwankungen sind ein Anzeichen. Erst nach einer persönlichen Katastrophe erkennen viele Spielsüchtige, dass das Glücksspiel für sie ein Problem ist.
Um das Problem mit dem Glücksspiel in den Griff zu bekommen, muss Süchtigen gezeigt werden, wo die Grenzen sind und welche Folgen eine Überschreitung dieser Grenzen hat. Angehörige und Freunde sollten Spielsüchtigen auf keinen Fall Geld leihen. Nur eine Therapie könne bei Glücksspielsucht helfen, betont Weidig. Die chronische Erkrankung kann somit aber nicht geheilt werden:"Realistisches Therapieziel ist eine zufriedene und stabile Abstinenz." dpa/tmn/sh
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