Die Stimme verrät doch nichts über die Fruchtbarkeit der Frau
Die Stimmqualität einer Frau variiert im Zyklus stark. Die Stimme wird während der Menstruation rauer. Das haben Wissenschaftler herausgefunden.
Ganz so einfach ist es nun doch nicht: Männer können die fruchtbaren Tage der Frau nicht an deren Stimme erkennen. Das haben nun Wissenschaftler vom Deutschen Primatenzentrum in Göttingen herausgefunden.
Die Stimmqualität variiere in einem Zyklus so stark, dass der Zeitpunkt stärksten Fruchtbarkeit nicht erkennbar sei. "Die Stimme einer Frau verrät den Zeitpunkt des Eisprunges nicht", unterstreicht Julia Fischer, Leiterin der Abteilung Kognitive Ethologie.
An fruchtbaren Tagen wird die Stimme nicht piepsig
Die im Online-Wissenschaftsjournal "PLos One" veröffentlichte Studie widerlegt bisherige Erkenntnisse, nach denen Frauen an ihren fruchtbaren Tagen mit deutlich höherer Stimme sprechen - und damit auf das andere Geschlecht attraktiver wirken.
"Zwar sprechen Frauen kurz vor dem Eisprung mit einer etwas höheren und variableren Grundfrequenz", schreiben die Forscher, "allerdings tun sie dies auch wieder nach dem Eisprung." In früheren Studien seien die Stimmen meist nur in zwei Phasen des weiblichen Zyklus untersucht worden. Für die aktuellen Ergebnisse betrachteten die Wissenschaftler hingegen einen kompletten Menstruationszyklus und verglichen die Stimmen von 23 Frauen mit Veränderungen in deren Hormonspiegel.
Während der Menstruation wird die Stimme der Frau ungleichmäßiger
"Interessant ist, dass Frauenstimmen während der Menstruation rauer und ungleichmäßiger sind", berichtet Fischer. "Dies erklärt, warum weiblichen Opernsängerinnen eine dreitägige Gnadenfrist während ihrer Periodenblutung gewährt wird." Die Studie entstand zusammen mit Forschern aus London und Tel-Aviv. dpa
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