Siamesische Zwillinge aus Georgien in Köln erfolgreich getrennt
In Georgien kamen Tamari und Tebrole zur Welt. In Köln hat für die Mädchen nun ein neues Leben begonnen: In einer fünfstündigen Operation wurden die siamesischen Zwillinge getrennt.
Tebrole und Tamari hatten keinen leichten Start ins Leben. Die Mädchen kamen nicht nur gleichzeitig zur Welt - sondern im wahrsten Sinne des Wortes gemeinsam. Die siamesischen Zwillinge aus Georgien sind am Brust- und Bauchbereich zurammengewachsen. Beide Mädchen verfügen über sämtliche Organe, teilten sich allerdings eine Leber. In Köln sind die siamesischen Zwillinge nun im Alter von etwa einem halben Jahr voneinander getrennt worden.
Siamesische Zwillinge haben ein normales Leben vor sich
Thomas Boemers, Chefarzt der Klinik für Kinderchirurgie im Kinderkrankenhaus Köln, zog nach der fünfstündigen Operation eine positive Bilanz: "Tamari und Tebrole haben die Operation gut verkraftet und werden noch einige Tage intensivmedizinisch betreut. Die beiden Mädchen haben nun die große Chance, ein weitgehend normales Leben zu führen." Ärzte in Georgien hatten dazu geraten, die siamesischen Zwillinge trennen zu lassen. Da die Operation in Georgien aber nicht möglich gewesen wäre, kam die Familie nach Deutschland.
In den Kölner Kliniken waren rund 20 Ärzte und Pfleger aus verschiedenen medizinischen Disziplinen an der Trennung der siamesischen Zwillinge beteiligt. Chefarzt Boemers leitete die Operation. Nicht nur die Trennung an sich, sondern auch die Narkose sei eine Herausforderung für das Team gewesen, so die Kliniken. Die Kosten für die Operation betragen rund 81.000 Euro, die von Hilfsorganisationen übernommen wurden. Für die Kölner Kliniken war es die erste operative Trennung von siamesischen Zwillingen. dpa/sh
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