Achtung bei Lippenherpes: Herpes Enzephalitis kann für Babys lebensgefährlich sein
Für Erwachsene ist eine Herpesinfektion eher harmlos. Was viele jedoch nicht wissen: Für Babys kann das Virus lebensgefährlich werden. Was Eltern beachten sollten.
Für Erwachsene ist eine Herpesinfektion eher harmlos. Was viele Menschen jedoch nicht wissen: Bei Babys kann die sogenannte Herpes-Enzephalitis zu bleibenden Schäden oder zum Tod führen.
"Eltern sollten, solange sie Lippenherpes haben, einen Mundschutz tragen, wenn sie sich in der Nähe des Kindes aufhalten", sagt Hermann Josef Kahl vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Düsseldorf. Das Herpes-Virus wird über Tröpfchen- oder Schmierinfektion übertragen.
"Um die Ansteckungsgefahr zu minimieren, sollten sie sich auch regelmäßig die Hände desinfizieren - prinzipiell ist es empfehlenswert, in dieser Zeit besonders auf Hygiene zu achten", sagt Antje Vogler, Chefärztin der Kinderstation der Asklepios Klinik in Pasewalk. Essgeschirr und Waschlappen, die mit den Lippenbläschen von Herpes in Kontakt gekommen sind, sollten laut Expertin nicht geteilt werden.
Bei Herpes Kontakt zu Babys möglichst vermeiden
Bei akuten Herpesbläschen sei es auch ratsam, auf zu engen Kontakt mit dem Baby zu verzichten. Sprich: "Lieber das Baby nicht knuddeln oder küssen", sagt die Kinderärztin. Grundsätzlich rät Vogler, nicht nur die ersten Monate, sondern das ganze erste Lebensjahr achtsam bei Herpesinfektionen zu sein.
Neben der Ansteckung durch Lippenbläschen können sich Neugeborene und Säuglinge auch bei der Geburt durch einen zweiten Typ von Herpes infizieren - den Genitalherpes. Dieser kann von der Mutter bei der Geburt weitergegeben werden. "In diesem eher seltenen Fall läuft die Entbindung durch einen Kaiserschnitt", erklärt Vogler. Zuvor werde die Schwangere aber auf Herpes getestet. Eine Impfung gegen Herpesviren gibt es laut BVKJ bisher nicht. AZ, dpa
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