Karneval mit Kater: Das Konterbier und Co. im Mythen-Check
An Fasching geben viele ordentlich Gas. Doch gibt es tatsächlich Tricks, wie man einem Kater vorbeugen kann? Und was hilft wirklich, wenn man doch mal einen dicken Kopf hat?
Die fünfte Jahreszeit ist für viele Faschingsfreunde ein guter Grund mal wieder so richtig zu feiern - auch mehrere Tage lang. Am nächsten Morgen kommt dann oft das böse Erwachen, wenn der Narr doch etwas zu tief ins Glas geschaut hat: brummender Kopf, flauer Magen, trockene Kehle. So fällt es schwer, den Karneval zu genießen.
Doch es gibt zahlreiche Tipps, die angeblich helfen sollen einen Kater zu vermeiden oder ihn schnell wieder loszuwerden. Doch was taugt wirklich? Kater-Mythen im Check:
Faschings-Kater vorbeugen: Tipps überprüft
Eine ordentliche Grundlage schaffen
Alkohol auf leeren Magen zu trinken ist nicht sonderlich schlau. Der Alkohol gelangt so viel schneller ins Blut - der Kater ist damit fast schon gewiss. Deshalb sollte man vor dem Feiern am besten etwas fett- und kalorienreich essen. Nudeln, Kartoffeln und ölhaltige Lebensmittel wie Thunfisch oder Ölsardinen machen nicht nur satt, sondern füllen auch den Magen. Auch kleine Snacks zwischendurch wie Nüsse oder ein belegtes Brötchen können helfen, einem Kater vorzubeugen.
Fazit: Kater-Mythos bestätigt! Besser mal das Kalorienzählen sein lassen und ordentlich schlemmen - Alkohol ist ja auch eine ordentliche Kalorienbombe. Und nach dem Fasching steht doch eh die Fastenzeit an.
Einen Esslöffel Öl schlucken
Wirklich bewiesen ist nicht, dass der Kater ausbleibt, wenn man vor dem Alkoholkonsum einen Esslöffel Öl schluckt. Vielleicht gelangt durch den Ölfilm kurzfristig etwas weniger Alkohol ins Blut.
Fazit: Der Esslöffel Öl schadet bestimmt nicht, eine positive Wirkung garantiert er aber auch nicht. Wer einen zuverlässigen Schutz vor dem Karnevals-Kater sucht, wird hier nicht fündig.
Viel Wasser trinken
Alkohol entzieht dem Körper Nährstoffe und trocknet ihn aus - negative Folge: Kopfschmerzen. Deshalb ist es gar nicht schlecht, nach jedem alkoholischen Getränk ein Glas Wasser zu trinken. Auch nach wilder Karnevals-Feierei und vor dem Schlafengehen kann es definitiv nicht schaden, nochmal einen kräftigen Schluck aus der Wasserflasche zu nehmen, um dem Kater vorzubeugen. Auf Säfte sollte man eher verzichten, die reizen die Magenschleimhäute nur zusätzlich. Als Schorle sind sie aber recht gut bekömmlich.
Fazit: Viel trinken hilft, einem Kater vorzubeugen - besonders wenn es alkoholfrei ist!
Die Getränkewahl
Kohlensäurehaltige Getränke wie Sekt steigen nicht nur schnell in den Kopf, sondern auch ins Blut. Ebenso ist das bei süßen Drinks wie Likör, Cocktails oder warmen Punsch. In hochprozentigen Schnäpse wie Obstbrand, Whiskey oder Rum kann sogenannter Fuselalkohol stecken, die einen ordentlichen Brummschädel am Morgen danach zaubern.
"Bier auf Wein, das lass sein - Wein auf Bier, das rat ich dir" - es gibt Zweifel an der Richtigkeit des Spruchs. In welcher Reihenfolge Drinks konsumiert werden, ist nicht unbedingt entscheidend für den Kater - die Menge macht's. Dabei spielen auch Gewicht und Geschlecht eine Rolle. Frauen bauen Alkohol in der Regel langsamer ab als Männer.
Fazit: Die Allzweckwaffe gegen einen Kater lautet: Verstand und Verantwortung. Wenn man einschätzen kann, was und wie viel man verträgt, sollte diese Grenze auch nicht überschritten werden.
Was hilft gegen einen Kater? Konter-Bier ist schlechte Idee
Das Katerfrühstück
Ein gefestigter Magen kann sich nach einer durchzechten Nacht durchaus Rollmops, Brathering, Oliven, Salzgebäck oder saure Gurken gönnen, um sich gegen den Kater zu wehren. Die Säure in den Lebensmitteln treibt den Abbau von Alkohol voran, das Salz ersetzt verlorene Mineralstoffe und scharfe Gewürze regen die Verdauung an.
Für den empfindlichen Magen sollte es besser erstmal eine Gemüsebrühe, die den Flüssigkeits- und Salzhaushalt reguliert, geben. Auch bekömmliche Getränke wie stilles Wasser oder Tee können gegen den Kater helfen.
Fazit: Frühstück tut gerade bei Kater gut. Jeder muss aber selbst entscheiden, was er seinem Magen schon wieder zumuten kann.
Das Konter-Bier
Gegen den schlimmen Kater einfach noch ein Bier am Morgen - von wegen. Für einen kurzen Moment mag das Kater-Gefühl vielleicht verschwinden, aber langfristig hilft das sicherlich nicht.
Fazit: Nach dem Feiern sollte wieder mehr Wasser als Alkohol getrunken werden.
Die Kopfschmerztablette
Dank der Acetylsalicylsäure werden vor allem Kater-Symptome wie Kopfschmerzen oder das Schlappheitsgefühl gelindert. Außerdem sind Brausetabletten, die im Wasser gelöst werden, oftmals besser verträglich und zeigen schneller eine Wirkung.
Fazit: Wenn nichts mehr gegen den Kater hilft, hilft schon mal eine Schmerztablette.
Frische Luft
Bewegung und frische Luft bringen nicht nur den Kreislauf in Schwung, sondern machen auch wach und lindern vielleicht sogar die Kopfschmerzen.
Fazit: Wer feiern kann, kann auch spazieren gehen. (lur/dpa)
Hinweis der Redaktion: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Beitrag aus unserem Online-Archiv.
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