Teilnehmer für Sexsucht-Studie gesucht
Kein Scherz: Für eine "Charakterisierung von Männern mit exzessivem sexuellem Verhalten" sucht die Medizinische Hochschule Hannover Studienteilnehmer, die an Sexsucht leiden.
Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) möchte eine Studie über Sexsucht durchführen. Dafür sucht der Arbeitsbereich für Klinische Psychologie und Sexualmedizin in einer Pressemitteilung "Männer im Alter von 18 bis 65 Jahren mit exzessivem sexuellem Verhalten". Studienteilnehmer mit Sexsucht erhalten eine Aufwandsentschädigung von 100 Euro und "die Möglichkeit einer Beratung und umfassenden Differenzialdiagnostik".
Sexsucht: Studie soll bessere Therapie möglich machen
Die erfassten Daten werden natürlich vertraulich behandelt. In ihrem Aufruf lädt die MHH neben Männern, bei denen Sexsucht diagnostiziert wurde, auch solche ein, die "das Gefühl haben, dass Ihr sexuelles Verlangen und Verhalten immer weiter außer Kontrolle gerät". Ziel sei dabei eine "umfangreiche Charakterisierung von Männern mit exzessivem sexuellem Verhalten" mithilfe von Fragebögen, funktionellen MRTs und neuropsychologischen Testverfahren.
Letztendlich soll die Studie klinische und neurobiologische Mechanismen der sogenannten Hypersexualität oder Sexsucht ermitteln, damit eine differenziertere Therapie von Betroffenen möglich wird.
Sexsucht noch zu wenig erforscht
Worin die Auslöser für Sexsucht liegen, lässt nicht so leicht feststellen. Sicher ist, dass Stress eine Rolle bei Hypersexualität spielt und auch eine gewisse Risikobereitschaft. Dazu kommen Hormone und neurobiologische Strukturen, sagt Psychologin Christina Raviola
"Das Problem greift um sich, mehr Leute als wir denken haben damit zu kämpfen", sagt der Suchtexperte und Buchautor Craig Cross darüber. Sexsucht führe zum Kontrollverlust, sagen Experten wie Cross. Hypersexualität könne sich wie Alkoholismus negativ auf das Leben auswirken.
Wer an der Studie teilnehmen will, kann sich telefonisch unter 0511/532-2407 oder unter 0511/532-2631 (Montag bis Donnerstag, 9 bis 14 Uhr) anmelden. Ansprechpartner für die Studie zur Sexsucht an der MHH ist Dipl.-Psych. Jannis Engel. sh
Die Diskussion ist geschlossen.