Weniger Patienten warten auf ein Spenderorgan
Einem Medienbericht zufolge ist die Zahl derer, die auf ein Spenderorgan warten, gesunken. Das liegt allerdings nicht daran, dass es nun mehr Organspender gibt.
Immer weniger Patienten warten auf ein Spenderorgan: Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung ist die Zahl derer, die auf eine Organspende warten, deutlich zurückgegangen.
Deutsche Transplantationszentren hätten 2013 nur 10.784 Menschen für die Warteliste bei der Stiftung Eurotransplant gemeldet, berichtet die SZ am Dienstag. In den Vorjahren seien es jeweils grund 12.000 Patienten gewesen. Vor allem bei zwei Organen sei die Zahl der Patienten, die auf der Warteliste stehen, zurückgegangen, heißt es: Leber und Lunge.
Organspende: Die Ärzte sind vorsichtiger geworden
Bei der Stiftung Eurotransplant werde gemutmaßt, dass die Gründe vor allem bei den Ärzten zu suchen seien. "Es wird jetzt über jeden einzelnen Patienten ausführlich diskutiert", sagte Eurotransplant-Präsident Bruno Meiser der SZ.
Ärzte seien vorsichtiger geworden bei der Indikation. Seit dem Organspendeskandal entschieden außerdem nicht mehr einzelne Ärzte über die Aufnahme auf die Warteliste, sondern Teams von mindestens drei Medizinern.
Zahl der Organspender zurückgegangen
Schlagzeilen hatten seit den Skandalen um Manipulationen bei der Organvergabe vor allem die abgesackten Spenderzahlen gemacht. Nach dem bislang historischen Tief 2013 sanken sie in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres weiter um 4,7 Prozent auf 287. dpa/AZ
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